Nordkoreanische Soldaten haben sich an Silvester offenbar betrunken. Der russische Überfall belastet die ukrainische Wirtschaft schwer. Alle Entwicklungen im Newsblog.
8.22 Uhr: Im Ukraine-Krieg kämpfende nordkoreanische Soldaten sollen sich an Silvester betrunken haben. Der ukrainische Militärgeheimdienst GUR habe nach eigenen Angaben „Alkoholmissbrauch unter nordkoreanischen Soldaten“ registriert. Darunter seien auch Soldaten gewesen, die an Kampfhandlungen beteiligt waren, teilt der GUR auf Telegram mit.
So seien nordkoreanische Kämpfer auch zwischen dem 31. Dezember und dem 1. Januar in Kämpfe in Kursk verwickelt gewesen. Dabei hätten sie „erhebliche“ Verluste erlitten. Darüber hinaus erklärte der Militärgeheimdienst: „Der Kampfgeist der nordkoreanischen Soldaten ist drastisch gesunken.“
Die Verluste sind offenbar bereits vierstellig. So teilte das Weiße Haus noch vor Weihnachten mit, rund 1.000 nordkoreanische Soldaten seien bisher getötet oder verletzt worden. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj spricht von 3.000 Opfern.
8.19 Uhr: Neue russische Drohnenangriffe haben in der Nacht in der Nähe der ukrainischen Hauptstadt Kiew mindestens ein Todesopfer und mehrere Verletzte gefordert. Unter den Verletzten sei auch ein 16-Jähriger, der mit Schnittwunden ins Krankenhaus eingeliefert worden sei, teilt der amtierende Militärgouverneur des Gebiets Kiew, Mykola Kalaschnyk, auf Telegram mit. Bei dem Toten handelt es sich demnach um einen Lkw-Fahrer. Mehrere Gebäude seien beschädigt worden.
In der Hauptstadt selbst hat die Flugabwehr nach Angaben von Bürgermeister Vitali Klitschko größere Schäden verhindert. Drohnentrümmer seien in zwei Stadtbezirken heruntergekommen. Verletzte gebe es nicht. Die Militärverwaltung meldet einen Brand, allerdings zunächst keine größeren Schäden.
1.05 Uhr: Das russische Verteidigungsministerium teilt mit, seine Luftabwehr habe am späten Donnerstag eine Reihe von ukrainischen Drohnen abgeschossen, die Ziele in den russischen Grenzregionen Belgorod, Brjansk und Kursk angegriffen hätten. Das ukrainische Militär hatte zuvor erklärt, es habe einen „Präzisionsangriff“ gegen einen russischen Kommandoposten in Maryino in der Region Kursk ausgeführt. Nach Angaben des Gouverneurs der russischen Region sind bei den Angriffen ein mehrstöckiges Wohnhaus und andere Gebäude in einem angrenzenden Dorf beschädigt worden.
23.20 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sagt, der designierte US-Präsident Donald Trump könne für den Ausgang des Krieges entscheidend sein. „Er ist in der Lage, Putin zu stoppen oder, um es anders auszudrücken, uns zu helfen, Putin zu stoppen. Er ist in der Lage, dies zu tun“, sagt Selenskyj im ukrainischen Fernsehen. Er fügt hinzu, ein gerechter Frieden für die Ukraine bedeute, solide Sicherheitsgarantien von ihren Verbündeten zu erhalten, der Europäischen Union beizutreten und eine Einladung zum Beitritt zur Nato zu bekommen. Alle Sicherheitsgarantien ohne die USA seien natürlich schwache Sicherheitsgarantien für die Ukraine. Er werde sich dafür einsetzen, dass jeder US-Plan für eine Lösung des Konflikts die Ansichten der Ukraine berücksichtige. „Es kann nicht anders sein. Wir sind die Ukraine und es geht um unsere Unabhängigkeit, unser Land und unsere Zukunft.“
23.10 Uhr: Aus Ärger über den Transitstopp der Ukraine für russisches Gas droht der slowakische Ministerpräsident Robert Fico mit Maßnahmen gegen ukrainische Flüchtlinge. Er werde in seiner Koalition darüber reden, die Unterstützung für Ukrainer in der Slowakei einzuschränken, sagte Fico in Bratislava. Einzelheiten nannte er nicht. Mehr dazu lesen Sie hier.
Experte: Rufe nach Atomwaffeneinsatz in Russland werden lauter
23 Uhr: Der russische Soziologe Lew Gudkow sieht einen zunehmend aggressiveren Ton in der Bevölkerung seines Landes. Er könne einen allgemein wachsenden Unmut feststellen, der sich aber nicht direkt gegen die Kremlführung richtet, sagte er dem „Spiegel“. „Wir hören Äußerungen wie diese: ‚Ob wir nun im Recht sind oder nicht, wir müssen das bis zum Ende durchziehen, wir müssen draufhauen, siegen – mit allen Mitteln, auch mit dem Einsatz von Nuklearwaffen'“, berichtete der Chef des Levada-Zentrums, einem russischen Meinungsforschungsinstitut. Die Toleranz gegenüber einem möglichen Einsatz von Atomwaffen habe sich während des Kriegs fast verdoppelt.
22.55 Uhr: Die Slowakei erwägt nach dem Stopp der Erdgaslieferungen durch die Ukraine Vergeltungsmaßnahmen gegen die Regierung in Kiew. Man werde in der Koalition über entsprechende Schritte beraten, sagte Ministerpräsident Robert Fico am Donnerstag in einem Video auf Facebook. Seine Partei erwäge, die Stromlieferungen an die Ukraine zu kappen oder die Hilfen für ukrainische Flüchtlinge zu reduzieren. Man könne auch die Wiederaufnahme der Gasdurchleitung oder eine Entschädigung für die Verluste fordern, die der Slowakei entstanden seien. Eine slowakische Delegation werde am Dienstag in Brüssel über die Lage beraten. Danach werde man entscheiden.