Schauspielerin Dagny Dewath aus Dudenrode steht ab dem 7. November für die Prime Video-Reihe vor der Kamera – und erlebt ein ganz persönliches Glück.
Dudenrode – Ein Stück Werra-Meißner-Kreis wird bald auf der Streamingplattform Prime Video zu sehen sein. Aber nicht die durch die wunderschöne Landschaft fließende Werra oder die in Großalmerode selten sprießenden Orchideen, sondern die Dudenröder Bewohnerin Dagny Dewath. Die Schauspielerin spielt in der zweiten Staffel der Erfolgsserie „Maxton Hall“ mit. Dies kann ab Freitag, dem 7. November, auf Prime Video gestreamt werden.
Die erfolgreiche Buchadaption erzählt die Geschichte der Stipendiatin Ruby Bell, die am Elite-College Maxton Hall den Millionärserben James Beaufort kennenlernt. „Es ist in erster Linie eine Jugendserie, aber es geht um große Gefühle, Liebe und sehr aktuelle Themen unserer Zeit“, sagt Dagny Dewath. „Deshalb hat Maxton Hall gerade einen Nerv getroffen.“ Eine weitere Frage, die die Serie aufwirft: Was ist für mich vorherbestimmt und worüber habe ich die Kontrolle? Es war schon immer eine zentrale Frage im Leben der Schauspielerin.
Schauspielerin Dagny Dewath spielt Ophelia Beaufort in der Serie „Maxton Hall“
Dagny Dewaths Traum war bereits in den 1990er-Jahren in vielen Gedichtalben der Jugendlichen in Dudenrode zu lesen: „Als Teenager war für mich klar, dass ich Schauspielerin werden wollte“, sagt sie. Allerdings wurden ihre Berufswünsche damals von ihren Mitschülern belächelt, „was mir in Krisen komischerweise immer wieder Ansporn war.“

Doch der Weg, der den 43-Jährigen schließlich zur Schauspielschule in Bochum führte, dauerte tatsächlich einige Zeit. „Damals wurden immer mehr Männer in Schauspielschulen aufgenommen“, sagt sie. Beharrlichkeit, Beharrlichkeit und auch ihre Orientierung – „Mir war damals schon bewusst, dass ich mein Leben selbst gestalten kann“ – führten sie schließlich für neun Jahre ins Ruhrgebiet.
Sie versuchte sich zunächst am Theater, „doch lange Zeit hatte ich das Gefühl, dass das Fernsehen meine große Leidenschaft sei.“ Im Gegensatz zum Theater, das viel körperliche Anstrengung und eine starke Stimme erfordert, kommt es bei der Schauspielerei für Film und Fernsehen auf die feine Arbeit vor der Linse an: „Jeden Gedanken, den ich vor der Kamera hatte, kann man später sehen.“
Zehn Wochen schwanger zu Beginn der Dreharbeiten
Zahlreiche Stationen und Erlebnisse zieren die Vita des Dudenröder. „Ich habe mein Leben bis zu meinem 40. Geburtstag in vollen Zügen gelebt.“ Doch dann wurde ihr klar: „Wenn es etwas gibt, das ich mir von ganzem Herzen wünsche, dann ist es ein Kind.“ Aufgewachsen auf einem Vollerwerbsbauernhof mit vielen Kindern, war für sie klar: Sie wollte erleben, wie ein kleines Wesen in ihr heranwächst.
Franziska Schäfer blickt von der Bühne aus auf das Leben
Die nordhessische Sängerin engagiert sich seit ihrer Kindheit in Ensembles und Chören und sammelt nun Erfahrungen auf internationalen Reisen.
Als die Dreharbeiten zur Prime Video-Serie begannen, war es soweit: Dewath war in der zehnten Woche schwanger. „Zuerst habe ich es nur der Kostümbildnerin gesagt, weil sie mein Kostüm anpassen musste“, erinnert sich die Schauspielerin mit einem Lächeln. Schließlich war Orangensaft ihr Lebenselixier, das ihr half, die nicht so schönen Nebenwirkungen zu überwinden. „Einmal habe ich es sogar in einer Szene versteckt“, verrät Dewath. Aber sie war überaus glücklich, die Serie mit ihrem Sohn im Herzen drehen zu können. „In einer Szene kam mir der schöne Gedanke: Wir gehen nur zu zweit diesen Weg.“
Mutter sein und als Schauspielerin arbeiten
In der Filmbranche hat sich im Laufe der Jahre viel zum Besseren verändert. Heutzutage ist es kein Problem mehr, ihren Mann und ihren Sohn zu einem Filmset mitzunehmen. „Ich bin äußerst dankbar, dass ich beides tun kann“, sagt Dewath. Denn Mutter zu sein stärkt ihre Vielseitigkeit als Schauspielerin. „Als Mutter gewinnt man eine ganz andere Stärke.“
Von der glamourösen Schauspielwelt nach Dudenrode: „Es ist eine Mischung aus Heimkommen und Neuanfang mit ganz vollem Herzen“, sagt Dewath, die mit Mann und Kind nun wieder in der Badestadt zu Hause ist. Auch ihr Mann, ein gebürtiger Münchner, ist vom Werra-Meißner-Kreis begeistert. „Das ist ein besonderer Ort hier – und ich habe viel gesehen“, sagt Dewath.
Und was sagen die Dudenröder dazu, dass sie nun eine bekannte Schauspielerin in ihrer Stadt haben? „Wir wurden mit offenen Armen empfangen.“ Mehr noch: Als ihre Mutter eines Tages gefragt wurde, wann Dewath wieder im Fernsehen zu sehen sein würde, verteilte sie Zettel in der ganzen Stadt, auf denen stand, wann die begeisterte Nachbarschaft die Schauspielerin auf dem Fernsehbildschirm in ihrem Wohnzimmer erwarten könne. (Evelina Kern)
