Wenig später ist es allerdings nicht ein gestohlener Hund, sondern eine bei einem Unfall zu Tode gekommene Chinesin, die Hauke und Hannah erneut ins „Mandarin“ führt. Sie finden heraus, dass die Frau vor jemandem floh, ehe sie überfahren wurde. Der Verfolger, so Zeugen, sei ebenfalls ein Asiate gewesen. Es dauert nicht lange, und es kristallisiert sich ein Verdacht heraus: Ist das Restaurant womöglich nur Tarnung für Geldwäsche-Geschäfte?
Nun: Nicht alles ist, wie es zunächst scheint in „Fette Ente mit Pilzen“ – übrigens eine Hommage an den verstorbenen Cartoonisten Martin Perscheid, der den Begriff in einem seiner Werke verwendete. Des Pudels Kern ist am Ende ein ganz anderer und hat, ohne zuviel zu verraten, mit der Situation der uigurischen Minderheit in China zu tun.
Ungewöhnlich ernstes Thema
Von ihrer „Unterbringung in Lagern, Zwangsarbeit, Umerziehung bis hin zu Geburtenreduzierungen durch Sterilisierungen usw.“ habe er bereits vor dem Film gewusst, erklärt Autor Holger Karsten Schmidt. „Als sich dann in den Medien auch noch Berichte darüber mehrten, dass China nicht nur in Deutschland inoffizielle ‚Polizeistationen‘ unterhält, die unter anderem dazu dienen, regimekritische hier lebende Chinesen persönlich unter Druck zu setzen, zu bedrohen und zu erpressen, habe ich mich dazu entschlossen, genau das zum Hintergrund der nächsten ‚Nord bei Nordwest‘-Folge zu machen.“ Zu seiner Überraschung und Freude waren Produktion und Redaktion sofort einverstanden.
Es ist ungewöhnlich und löblich, dass sich die eher dem Genre Schmunzelkrimi zuzuordnende Reihe eines so ernsten politischen Themas annimmt. „Ich finde das sehr mutig und gut“, stimmt Hauptdarsteller Schönemann zu. „Mit einem Krimiformat erreicht man ja auch noch eine andere und vielleicht größere Zielgruppe als mit einer Dokumentation.“
Weniger ernst geht es kommenden Donnerstag weiter mit „Nord bei Nordwest“, verraten die Redakteure: „Haare? Hartmann!“ sei eine „’scherenscharfe‘ Kriminalkomödie mit viel schwarzem Humor“, während „Das Nolden-Haus“ eine Woche später „der erste Horror-Film der Reihe“ sei – „natürlich mit Gefühl und Augenzwinkern“. Auch Film Nummer 28, „Pechmarie“, ist bereits abgedreht, wird aber erst 2026 zu sehen sein.