Am vergangenen Donnerstag wurde in Rotterdam ein junger Mann erstochen. Nach neuesten Informationen handelt es sich bei dem Opfer um einen 32-jährigen Deutschen. Der Verdächtige, der sein Opfer unter den Rufen von „Alahu Akbar“ erstach, soll heute in Den Haag angeklagt werden.
Bei dem Opfer des mutmaßlichen islamistischen Terroristen im niederländischen Rotterdam handelt es sich um einen 32-jährigen Deutschen. Das bestätigte das Auswärtige Amt auf WELT-Anfrage. Dem Auswärtigen Amt sei der Fall bekannt, teilte die Agentur mit: „Unser deutsches Generalkonsulat in Amsterdam steht mit den Angehörigen und den örtlichen Behörden in Kontakt.“
Niederländische Medien hatten am 22. September erstmals über die Identität des Mannes berichtet. Demnach handele es sich um den Designer Philipp W., der vor sechs Monaten nach Rotterdam ausgewandert war. Der passionierte Inlineskater wurde ausgerechnet an seinem Lieblingsort erstochen, als er beim Skaten „aus dem Nichts“ angegriffen wurde, wie unter anderem der niederländische „Telegraaf“ schreibt.
Die Zeitung veröffentlichte Bilder vom Tatort, wo Freunde und Angehörige des Opfers Botschaften und Blumen sowie ein Paar Inlineskates zum Gedenken an W. niederlegten. Laut Telegraaf hatten sich am Sonntagnachmittag Menschen an der Brücke versammelt, um sich von W. zu verabschieden.
Bei der Messerattacke hatte ein 22-Jähriger am späten Abend des 19. Septembers nahe der Erasmusbrücke in der Innenstadt Passanten mit einem Messer angegriffen und eines der Opfer tödlich verletzt. Ein 32-jähriger Fitnesstrainer überwältigte den Mann. Er gab an, der Angreifer habe zwei lange Messer bei sich gehabt.
Der mutmaßliche Täter stammt aus Amersfoort, rund 80 Kilometer östlich von Rotterdam. Er sei wegen Gewaltverbrechen vorbestraft, teilte die Staatsanwaltschaft nach der Festnahme des Mannes mit. Die Staatsanwaltschaft verdächtigt ihn des „Mordes und versuchten Mordes mit terroristischem Motiv“.
Nach vorläufigen Ermittlungen geht die Staatsanwaltschaft davon aus, dass die Tat „möglicherweise ideologisch motiviert“ war. Der Verdächtige habe mehrfach „Allahu Akbar“ gerufen. Die Staatsanwaltschaft betonte allerdings, dass auch andere Motive untersucht würden. Am Montag soll vor einem Gericht in Den Haag Anklage gegen ihn erhoben werden.
Ein 33-jähriger Mann aus der Schweiz wurde bei der Messerattacke schwer verletzt. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft konnte er das Spital mittlerweile wieder verlassen.
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