Niederlage im Wild

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Niederlage im Wild
Vergebliche Hoffnung: Boubacar Barry (im schwarzen Trikot) trifft zum 2:2 für den OFC. © hübner

Mainz – Die Erfolgsserie der Offenbacher Kickers ist gerissen. Der Tabellenführer der Fußball-Regionalliga Südwest musste sich nach acht Spielen ohne Niederlage erstmals in dieser Saison geschlagen geben. In einer phasenweise wilden Partie unterlag der OFC dem FSV Mainz 05 II mit 2:4 (2:2).

„Wir waren diesmal zu fahrig, nicht so stabil wie sonst und haben zu viel passieren lassen“, sagte Trainer Christian Neidhart. Und Abwehrspieler Noel Knothe ergänzte: „Wir haben unsere Bilanz vermasselt, aber es war nur ein Spiel. Nächste Woche werden wir wieder alles geben.“

Beim OFC kehrten Regisseur Marc Wachs und Rechtsverteidiger Vincent Moreno, der gegen die Stuttgarter Kickers wegen eines Virus gefehlt hatte oder nur auf der Bank saß, in die Startelf zurück. Ronny Marcos und Almin Mesanovic mussten raus. Wachs hatte auch die erste Chance. Er schoss nach einer Ecke knapp daneben (13.).

Wenige Minuten zuvor hatte Mainz-Verteidiger Philipp Schulz als letzter Mann den Ball mit der Hand gespielt, Schiedsrichter Tobias Huthmacher entschied jedoch auf ein Offensivfoul von Ron Berlinski und damit auf Unrecht (6. Minute). Auf der Gegenseite hatten die Kickers Glück, dass Julian Derstroff ausrutschte und den Ball nicht richtig traf. Johannes Brinkies klärte den Ball im Liegen (13. Minute).

Munter ging es dann weiter, der OFC hatte leichte Vorteile und es gab einige Eckbälle. Nach einer dieser Standardsituationen kam Dimitrij Nazarov zum Abschluss. Wieder bekam ein 05-Spieler den Ball an die Hand, diesmal aber vor seinem Körper. Kein Elfmeter (15.) und keine Proteste.

In der 22. Minute waren die Kickers dann aber außer sich. Onur Ünlücifci wurde klar gefoult, Huthmacher entschied sich für Vorteil, was sich aber als Fehlschuss erwies. Mainz konterte und ging durch Derstroff in Führung – 1:0 (23.). Neidhart beschwerte sich beim Linienrichter und sah die gelbe Karte.

Sein Team brauchte einen Moment, um den Rückstand zu verdauen, schlug dann aber zurück. Berlinski, der kurz zuvor den Ausgleich verpasst hatte, flankte auf Nazarov, der per Kopfball zum 1:1 traf (40.). Es war der Auftakt zu einer wilden Schlussphase der ersten Hälfte. Direkt nach Anpfiff standen die Kickers auf der linken Seite noch einmal zu offen. Derstroff nutzte dies zum 2:1 (41.). Marcel Kalemba hätte aus ähnlicher Position beinahe auf 3:1 erhöht, doch Brinkies rettete (44.).

Es gab vier Minuten Nachspielzeit und der OFC nutzte sie aus: Boubacar Barry wurde zunächst von Kinzig gestoppt (45.+1), traf dann aber nach Doppelpass mit Berlinski zum erneuten Ausgleich (45.+4). Doch noch war nicht Schluss. Als Daniel Dejanovic mit einem Freistoß einen Angriff einleiten wollte, ertönte eine Pfeife. Der Ball habe nicht geruht, deutete Huthmacher an. Kurz darauf war die erste Halbzeit vorbei. Wütend donnerte Dejanovic den Ball in die Tribüne.

Die zweite Hälfte begann mit einem Feuerwerk im Gästeblock, später zündeten die Kickers-Fans noch ein paar Mal ein Feuerwerk. Auf dem Platz stand ihr Team nun hinten besser und war dem 3:2 näher als Mainz. Als Kristjan Arh Cesen den freistehenden Nazarov bedienen wollte, klärte ein Verteidiger den Ball (52.). Berlinski traf kurz darauf das Außennetz (57.).

In der 65. Minute geriet man erneut in Rückstand. Nach einem Eckstoß an den langen Pfosten gelangte der Ball ins Zentrum, wo Mamutovic traf (65.). Doch es kam noch schlimmer. Nach einem Fehlpass von Barry gelangte der Ball über mehrere Stationen zu Marcel Kalemba, der Brinkies mit einem Schlenzer keine Chance ließ – 4:2 (68.). Damit kassierte die bis dahin beste Defensive der Liga in einem Spiel so viele Gegentore wie in den acht Partien zuvor. Und die Fans? Die ließen sich von der ersten Saisonniederlage die Laune nicht verderben, sangen vom „geilsten Verein der Welt“ und der Fanfreundschaft mit Leverkusen („Bayer und der OFC“).

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