Nachrichtenportal Deutschland

Nexperia stellt die Lieferung von Wafern an chinesische Fabrik ein

Stand: 31. Oktober 2025 15:27 Uhr

Die Krise um Nexperia spitzt sich zu. Der niederländische Chiphersteller hat die Lieferung von Wafern nach China eingestellt. Sie sind wichtig als Vorprodukte für die Chipproduktion.

Die Lieferschwierigkeiten rund um den niederländischen Chiphersteller Nexperia könnten sich verschärfen, mit Folgen insbesondere für die deutsche Autoindustrie. Nexperia hat die Lieferungen von Zwischenprodukten, sogenannten Wafern, an sein chinesisches Montagewerk eingestellt. Das berichten die Nachrichtenagenturen dpa und Reuters.

Unerfüllt Zahlungsverpflichtungen

Demnach informierte das Unternehmen Nexperia-Kunden Schritt für Schritt über den Schritt. In dem von Interims-CEO Stefan Tilger unterzeichneten Brief erklärte Nexperia, dass die Lieferung von Wafern an seinen Montage- und Teststandort in Dongguan, China, mit Wirkung zum 26. Oktober ausgesetzt wurde.

Als Grund wird angegeben, dass „das örtliche Management seinen Zahlungsverpflichtungen nicht nachgekommen ist“. Die Lieferungen würden wieder aufgenommen, sobald die Verpflichtungen vollständig erfüllt seien.

Halbleiterwafer sind für die Herstellung von Chips von großer Bedeutung. Dabei handelt es sich um dünne Scheiben, die als Grundlage für die Herstellung elektronischer Bauteile dienen. Sie werden für Halbleiter und Mikrochips verwendet, die in der gesamten Elektronik zum Einsatz kommen, von Smartphones über Computer bis hin zu Fahrzeugen.

Wird der Chipmangel schlimmer?

Nexperia bekräftigte, dass es an alternativen Lösungen arbeite, um die Lieferungen an seine Kunden sicherzustellen. Das niederländische Wirtschaftsministerium wollte sich zum Lieferstopp nicht äußern.

Die niederländische Regierung hat kürzlich die Kontrolle über das in Nijmegen ansässige Unternehmen übernommen, das von einer chinesischen Muttergesellschaft geführt wird. China stoppte daraufhin den Export von Nexperia-Produkten wie Chips für die Autoindustrie. Autohersteller und Zulieferer hatten Krisenstäbe eingerichtet, um Kurzarbeit aus Sorge vor einer erneuten Chip-Krise zu vermeiden.

Nexperia stellt seine Chips in Europa her, der Großteil der Weiterverarbeitung findet jedoch in China statt. Hintergrund ist der Handelsstreit zwischen den USA und China. Wingtech, die chinesische Muttergesellschaft von Nexperia, steht in den USA wegen angeblicher Bedrohungen der nationalen Sicherheit auf einer schwarzen Liste.

Die mobile Version verlassen