USA
Zohran Mamdani wird neuer Bürgermeister von New York
Mit seinen Wahlversprechen sorgte Zohran Mamdani für einen Hype in New York. Nun wird der Sozialist und erklärte Gegner von Donald Trump Bürgermeister der größten US-Stadt.
Nach übereinstimmenden Hochrechnungen von US-Medien hat der linke Demokrat Zohran Mamdani die landesweit wichtige Bürgermeisterwahl in New York gewonnen. Nach Auszählung von mehr als 95 Prozent der Stimmen lag der 34-Jährige uneinholbar in Führung, wie die Nachrichtenagentur AP und mehrere US-Fernsehsender auf Basis von Zahlen der New Yorker Wahlleitung berichteten.
An der Spitze der größten Stadt der USA und als erster Muslim in diesem Amt könnte der charismatische Neuling zu einem wichtigen Gegenspieler von US-Präsident Donald Trump werden. Kurz vor der Wahl drohte Trump damit, die Bundesfinanzierung für die Stadt zu streichen, falls Mamdani gewinnen sollte.
New York City gilt nicht nur als wirtschaftliches und kulturelles Zentrum der Vereinigten Staaten. Auch politisch hat die Ostküstenmetropole mit rund acht Millionen Einwohnern besondere Bedeutung.
— Zohran Kwame Mamdani (@ZohranKMamdani) 5. November 2025
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Wahlbeteiligung so hoch wie seit 1969 nicht mehr
Hochrechnungen zufolge setzte sich Mamdani mit rund zehn Prozentpunkten gegen New Yorks ehemaligen Gouverneur Andrew Cuomo durch, der nach seiner Niederlage bei den Vorwahlen der Demokraten als unabhängiger Kandidat antrat und seine Niederlage bereits eingestanden hatte. Weit abgeschlagen landete der Republikaner Curtis Sliwa. Trump hatte die Wahl von Cuomo gefordert, um einen Sieg Mamdanis zu verhindern.
Mehr als zwei Millionen Menschen gaben ihre Stimme ab – nach Angaben der Wahlhelfer so viele wie noch nie seit 1969. Auch der bisherige Bürgermeister, der Demokrat Eric Adams, war trotz eines Korruptionsskandals ins Rennen gegangen, zog seine Kandidatur dann aber wegen geringer Erfolgsaussichten zurück.
New York: Mamdanis Erfolg wird zur Herausforderung für die Demokraten
Mamdani wurde in Uganda geboren, hat indische Wurzeln und gilt als aufstrebender Stern der amerikanischen Linken. Derzeit ist er Mitglied des New York State Parliament.
Im Wahlkampf versprach er eine Politik, die sich vor allem an den Bedürfnissen von Gering- und Durchschnittsverdienern orientiert und die horrenden Lebenshaltungskosten in der Metropole senken soll: Er plant einen Mietendeckel, kostenlose Busse und kostenlose Kinderbetreuung. Finanziert werden soll dies durch höhere Steuern für Vermögende und Unternehmen.
Mamdanis Erfolgsgeschichte stellt die etablierten Machtstrukturen in der US-Politik in Frage. Er stellt einen klaren Bruch mit dem aktuellen Kurs der Demokraten dar und ist gleichzeitig ein Feind für Trump und seine Republikaner. Mamdani finanzierte seinen Wahlkampf vor allem durch Kleinspenden – ein bewusstes Zeichen gegen den Einfluss großer Spender, den er Republikanern wie Demokraten gleichermaßen zuschreibt. Im Wahlkampf wurde er vor allem von jungen Wählern, Gewerkschaften und vielen Menschen mit Migrationshintergrund unterstützt.
Es wird erwartet, dass sein Erfolg eine interne Debatte bei den Demokraten anheizen wird: zwischen denen, die auf eine deutlich linkere Ausrichtung setzen, um Präsident Trump die Stirn zu bieten, und denen, die einen gemäßigteren Kurs vertreten. Mamdani und seine politischen Unterstützer – darunter der bekannte Senator Bernie Sanders und die Kongressabgeordnete Alexandria Ocasio-Cortez – sehen das Wahlergebnis als Beweis dafür, dass linke Politik in den USA eine Mehrheit haben kann.
Demokraten gewinnen auch Gouverneurswahlen
Laut US-Medien haben sich bei den Gouverneurswahlen in den Bundesstaaten Virginia und New Jersey zwei Demokraten durchgesetzt. In Virginia wird die 46-jährige Abigail Spanberger die erste weibliche Gouverneurin. Die ehemalige Kongressabgeordnete und Mitarbeiterin des Auslandsgeheimdienstes CIA präsentierte sich im Wahlkampf als Bollwerk gegen Trump und warf dem Präsidenten vor, „Chaos“ im Land zu verursachen.
US-Medien zufolge setzte sich in New Jersey die Demokratin Mikie Sherrill durch. Sie tritt die Nachfolge ihres Parteikollegen Phil Murphy als Gouverneur an, der nach acht Jahren nicht mehr kandidierte.
Der ehemalige Präsident Barack Obama gratulierte allen demokratischen Kandidaten zu ihrem Sieg. „Wir haben noch viel Arbeit vor uns, aber die Zukunft sieht etwas rosiger aus“, schrieb Obama auf X.
AFP · DPA
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