Neuralink erhält Zulassung
Musk-Startup darf Chips in Menschenhirn testen
26.05.2023, 08:43 Uhr
Elon Musk hat viele ehrgeizige Pläne – die nicht immer ganz aufgehen. Sein Start-up Neuralink kann jetzt jedoch den nächsten Schritt machen und darf Chips im menschlichen Gehirn testen. Gedanken sollen dann mit Computern kommunizieren können.
Das von Elon Musk gegründete Unternehmen Neuralink hat nach eigenen Angaben von den US-Behörden die Zulassung zu Tests von Computerchips im menschlichen Gehirn erhalten. „Wir freuen uns, mitteilen zu können, dass wir die Zulassung der FDA für den Start unserer ersten klinischen Studie am Menschen erhalten haben“, teilte Neuralink bei Twitter mit. Die Genehmigung der Zulassungsbehörde FDA sei „ein wichtiger erster Schritt“.
Musk hatte im Dezember bei einer Vorstellung seines Start-ups gesagt, dass die von Neuralink hergestellten Implantate es würden, durch Gedanken direkt mit Computern zu kommunizieren. „Natürlich wollen wir äußerst vorsichtig sein und sicher gehen, dass es gut funktioniert, bevor wir ein Gerät in einem Menschen einsetzen“, sagte Musk damals. Der Milliardär ist dafür bekannt, ehrgeizige Ziele für seine Unternehmen zu verkünden, von denen einige dann nie verwirklicht werden.
Auch mit Neuralink lag er zunächst hinter seinem Zeitplan zurück: So hatte Musk im Juli 2019 angekündigt, noch im Jahr darauf erste Tests an Menschen vornehmen zu können. Bislang wurden die etwa münzgroßen Prototypen aber nur bei Tieren eingepflanzt. Bei der Präsentation von Neuralink wurden Affen gezeigt, die mithilfe des Gehirnchips einfache Videospiele „spielen“ oder einen Cursor auf einem Bildschirm bewegten.
Neuralink entwickelt weitere Implantate
Mithilfe der Schnittstellen wird Musk neurologische Erkrankungen heilen. Das Start-up entwickelt derzeit weitere Implantate, die in das Rückenmark oder die Augen eingesetzt werden sollen, um die Mobilität oder das Sehvermögen wiederherzustellen. Musks oberstes Ziel ist es jedoch nach eigenen Angaben, sicherzustellen, dass Menschen von Systemen mit künstlicher Intelligenz nicht intellektuell überfordert werden.
Neuralink ist nicht das einzige Unternehmen, das an Hirn-Computer-Schnittstellen arbeitet. Im Juli hatte Konkurrent Synchron mitgeteilt, als erstes Unternehmen einem US-Patienten einen entsprechenden Chip im Gehirn implantiert zu haben.