Felder des Todes. Das Flutlicht war zwar nicht ganz so hell, wie es hätte sein sollen. Doch die Fußballer des SV Todesfelde behielten zu jeder Zeit den Überblick. Mit einem 2:0 (1:0)-Erfolg im Regionalliga-Nachholspiel gegen Teutonia 05 Ottensen baute die Mannschaft von Trainer Björn Sörensen ihre Siegesserie auf zehn Punkte aus den letzten vier Spielen aus. „Wir sind als verdienter Sieger vom Platz gegangen“, sagte Sörensen. Es gab niemanden, der ihm widersprach.
Lesen Sie mehr nach dem Werbung
Lesen Sie mehr nach dem Werbung
„Wir stehen defensiv stabil und lassen kaum noch Großchancen zu“, lobt Christian Rave sein Team. „Anders als noch zu Saisonbeginn kreieren wir uns mittlerweile in jedem Spiel eine Vielzahl an Torchancen. Die Entwicklung ist deutlich sichtbar. Nach dem Aufstieg fehlte uns ein wenig Mut, Erfahrung und Selbstvertrauen. Davon ist nichts mehr zu spüren.“
Flutlicht stört – Spiel unterbrochen
Vom Anpfiff an übernahmen die Todesfelder die Initiative. Wirklich gefährlich wurden allerdings weder die Gastgeber noch die Hamburger. Nach einer knappen halben Stunde unterbrach Schiedsrichter Felix Bickel die Partie, die auf dem Trainingsplatz ausgetragen wurde. Die neue Flutlichtanlage machte Probleme, nur drei der sechs Masten leuchteten mit voller Leistung. Alle Versuche, die Helligkeit zu erhöhen, schlugen fehl.
Lesen Sie mehr nach dem Werbung
Lesen Sie mehr nach dem Werbung
Nach Rücksprache mit allen Beteiligten entschied der Drittliga-Schiedsrichter aus Wolfsburg, dass die Beleuchtung für eine Fortsetzung des Spiels ausreiche. Todesfelder und ihr Trainerteam hatten die zehnminütige Unterbrechung offensichtlich optimal genutzt. Kaum rollte der Ball wieder, zündete der Aufsteiger ein Feuerwerk.
Til Weidemann lief einem zu kurzen Pass hinterher. Sein Pass auf Morten Liebert war allerdings ungenau und der Angreifer konnte den Ball vor dem leeren Tor nicht kontrollieren. Beim nächsten Angriff knallte Weidemann den Ball knapp über die Latte. Liebert köpfte den Ball nach einer Flanke von Yasin Varol an die Latte – Ottensen-Torhüter Jan Niemann hätte keine Chance zur Abwehr gehabt.
Morten Liebert trifft zum 1:0
In der Nachspielzeit der ersten Hälfte machte sich das aggressive Pressing bezahlt. Mirko Boland eroberte den Ball, Weidemann gab ihn an Liebert weiter, der cool zum lang ersehnten 1:0 traf. „Das Tor ist Balsam für meine Seele“, sagte Liebert, der schon befürchtete, seine Treffsicherheit in der Erstliga abzulegen.
Auch nach dem Seitenwechsel hatten Todesfelder alles im Griff. Nur eine Sache gefiel Sörensen nicht so gut: „Wir haben uns zeitweise zu sehr vom wilden Spiel der Hamburger mitreißen lassen. Etwas mehr Ruhe und Ballbesitz hätten uns gut getan.“
So wie in der 57. Minute. Sörensens Schützlinge bauten geduldig ihren Angriff auf und schlugen dann blitzschnell zu. Mirko Boland und Marco Drawz überlisteten mit Doppelpässen die linke Abwehrseite. Boland passte flach in die Mitte. Der Ball wurde unerreichbar für Niemann abgefälscht und rollte die Torlinie entlang. Yasin Varol war am langen Pfosten zur Stelle und schob den Ball zum 2:0 ins Tor.
Lesen Sie mehr nach dem Werbung
Lesen Sie mehr nach dem Werbung
Varol, der von der zweiten Mannschaft des VfB Lübeck nach Todesfelde wechselte, ist ein gutes Beispiel für die Entwicklung, die nahezu alle Spieler des Regionalliga-Neulings durchgemacht haben. Der 21-Jährige auf links und Maximilian Musci auf rechts machen aus der Dreierkette eine nur schwer zu knackende Fünferkette. Und wann immer sich die Gelegenheit bietet, stürmt das Duo nach vorn und sorgt für jede Menge Ärger.
Yasin Varol gefällt seine neue Rolle
„Eigentlich bin ich als Angreifer hierhergekommen, aber die neue Rolle gefällt mir“, sagt Varol. „Ich muss verteidigen, kann aber auch angreifen. Das macht mir den Spaß am Fußball erst so richtig aus.“
Kurz nach seinem Treffer blieb Varol verletzt liegen. Er war kurze Zeit später wieder auf den Beinen, wurde aber von Sörensen vorsichtshalber trotzdem ausgewechselt. „Bei Yasin müssen wir aufpassen, seine Schulter springt ab und zu raus“, sagte der Coach. Diesmal lief es gut. „Ich glaube nicht, dass etwas passiert ist“, gab Varol Entwarnung.
Seinem Auftritt am Sonntag, wenn er um 14 Uhr gegen den SV Meppen spielt, dürfte nichts im Wege stehen. Nachdem Todesfelde keine Schlussoffensive von Teutonia 05 mehr zuließ, blickte der nahezu rundum zufriedene Björn Sörensen gleich nach vorn: „Wir haben zehn Punkte, die kann uns keiner mehr nehmen. Meppen ist ein Bonusspiel, die Emsländer werden vermutlich viele Fans mitbringen. Wir wollen vor hoffentlich toller Kulisse ein Fußballfest feiern.“ Und natürlich werden wir alles versuchen, um auch gegen den Tabellenfünften mit langer Zweitliga-Historie zu punkten.
Lesen Sie mehr nach dem Werbung
Lesen Sie mehr nach dem Werbung
SV Todesfelde: Fabian Landvoigt – Maximilian Musci, Christian Rave, Kai-Fabian Schulz, Moritz Achtenberg, Yasim Varol (62. Paul Meseberg) – Til Weidemann (78. Felix Möller), Mats Klüver (78. Niklas Stehnck), Mirko Boland, Marco Drawz ( 64. Rafael Krause) – Morten Liebert (70. Marco Pajonk) – Ziele: 1:0 (45.+3) Morten Liebert, 2:0 (57.) Yasin Varol – SR: Felix Bickel (SSV Vorsfelde Wolfsburg) – A: 560.
CN