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Neue US-Untersuchung zu Teslas „Autopilot“-Software

Neue US-Untersuchung zu Teslas „Autopilot“-Software

Stand: 10. Oktober 2025 8:25 Uhr

Wie sicher ist Teslas „Autopilot“? Die US-Verkehrsaufsichtsbehörde leitet neue Ermittlungen zu 58 Vorfällen ein. 23 Menschen wurden verletzt, weil das System bei Rot über die Ampel fuhr und auf die Gegenfahrbahn lenkte.

Teslas Fahrassistenzsystem „Autopilot“ ist zum Ziel neuer Untersuchungen der US-Verkehrsaufsichtsbehörde NHTSA geworden. Dabei handelt es sich um eine Weiterentwicklung, das völlig selbstfahrende „Full Self Driving“-System (FSD).

Damit sollen Teslas Elektroautos im Laufe der Zeit völlig autonom fahren können. Dennoch soll der Mensch am Steuer eingreifen, wenn Fehler gemacht werden. Betroffen sind rund 2,9 Millionen Fahrzeuge, die mit diesem System ausgestattet sind.

Besteht die Gefahr eines Rückrufs?

In den neuen Ermittlungen geht es unter anderem um Fälle, in denen die Software Autos auf die Gegenfahrbahn lenkte oder trotz roter Ampeln das Durchfahren von Kreuzungen erlaubte. Die NHTSA untersucht in ihrer Untersuchung 58 Vorfälle, darunter 14 Unfälle, bei denen 23 Menschen verletzt wurden. Mehrere der Vorfälle ereigneten sich an derselben Kreuzung in Maryland. Es gab keine Todesfälle.

In der Studie soll außerdem evaluiert werden, wie gut das FSD-System Verkehrszeichen und Verkehrsleitsysteme erkennt und sich entsprechend ausrichtet. Es handelt sich um eine vorläufige Beurteilung und den ersten Schritt, bevor die Verkehrsaufsichtsbehörde einen Rückruf der Fahrzeuge beantragen kann, wenn sie der Ansicht ist, dass diese ein unverhältnismäßiges Sicherheitsrisiko darstellen.

Grobe Fehler und Unfälle

Tesla lässt Autofahrer in den USA seit einiger Zeit FSD-Software auf öffentlichen Straßen testen. Vor allem zu Beginn wurden viele Videos veröffentlicht, in denen das System teils gravierende Fehler machte und die Menschen am Steuer eingreifen mussten, um Unfälle zu verhindern. Laut Tesla-Chef Elon Musk ist die Software mit neuen Versionen deutlich besser geworden.

Musk beabsichtigt, Tesla auf Robotaxis und humanoide Roboter zu konzentrieren, da die Autoverkäufe seit letztem Jahr schwächer sind. In der texanischen Stadt Austin setzt das Unternehmen einige selbstfahrende Autos ein, um Passagiere ohne einen Menschen am Steuer zu transportieren. Auf dem Beifahrersitz sitzt allerdings noch ein Wachmann. Auch die Tesla-Robotaxis wurden bei Verstößen gegen die Verkehrsregeln gefilmt.

„Weckruf für Europa“

Die Nachrichtenagentur Reuters zitiert Oliver Carsten, Professor für Verkehrssicherheit an der University of Leeds. Der Transportexperte sagte, die NHTSA-Untersuchung zu Tesla „sollte als Weckruf für Europa dienen.“ Es gibt immer mehr Systeme auf dem Markt, die die Grenze zwischen Assistenz und Automatisierung verwischen würden.

Die NHTSA hat bereits vor Jahren mehrere Studien zur traditionellen Variante des Assistenzsystems „Autopilot“ gestartet.

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