Berlin. Nach Thüringen und Sachsen wird auch in Brandenburg ein neuer Landtag gewählt. Umfragen zeigen, dass es für die aktuelle Regierung eng wird.
- Die Landtagswahl in Brandenburg findet am 22. September statt
- Neue Umfragen prognostizieren knappes Rennen
- AfD und SPD liegen derzeit dicht beieinander
Die Wahl in Brandenburg findet am 22. September statt. Nach Thüringen und Sachsen ist es das dritte ostdeutsche Bundesland, in dem ein neuer Landtag Seit 2019 regiert in Potsdam eine Dreiparteienkoalition aus SPD, CDU und Grünen – angeführt vom Ministerpräsidenten Dietmar Woidke (SPD). Dies ist bereits seine dritte Amtszeit.
Nach Aktuelle Umfrage Allerdings könnte es für die Koalition nach der Wahl schwierig werden, ihre Arbeit fortzusetzen. Wie eine Wahlumfrage der Forschungsgruppe Wahlen im Auftrag des ZDF Mitte September zeigt, hat vor allem eine Regierungspartei stark an Zustimmung verloren. Die SPD kommt aktuell auf 26 Prozent der Stimmen und liegt damit hinter der AfD (29 Prozent). 2019 war die SPD mit 26,2 Prozent stärkste Kraft gewesen. Die Grünen könnten an der Fünf-Prozent-Hürde scheitern.
Parteien | Stimmenanteile laut Meinungsumfrage* | Veränderung im Vergleich zur Wahl 2019 |
---|---|---|
AfD | 29 % | +5,5 |
SPD | 26 % | -0,2 |
CDU | 15 % | +0,4 |
BSW | 14 % | n / A |
Grün | 5 % | -4,9 |
links | 3 % | -7,7 |
Freie Wähler | 3 % | -2 |
*Wahlumfrage zur Landtagswahl in Brandenburg der Forschungsgruppe Wahlen im Auftrag des ZDF. Befragung durchgeführt zwischen 10. und 12. September 2024 unter 1.060 Wahlberechtigten.
Die CDU konnte sich im Vergleich zu 2019 leicht verbessern und erreichte 15 Prozent, gefolgt vom neuen Bündnis Sahra Wagenknecht. Der BSW belegt mit 14 Prozent den vierten Platz.
Brandenburger Wahlumfrage zeigt: Diese Koalitionen sind denkbar
Die Grünen müssen hart arbeiten, wenn sie den Einzug in den brandenburgischen Landtag nicht verpassen wollen. Aktuell liegen sie in Umfragen bei 5 Prozent – und könnten damit die Hürde unterschreiten. Allerdings gelang es der Partei 2019, ein Direktmandat zu erringen. Gelingt den Grünen dies erneut, ist ihnen der Einzug in den Landtag sicher.
Dies gilt auch für die Linkspartei, die in jüngsten Umfragen von 10,7 Prozent (2019) auf 3 Prozent abstürzte. Die Freien Wähler erreichten in Brandenburg ebenfalls 3 Prozent. FDP spielt in den ostdeutschen Bundesländern kaum eine Rolle und wird in der Befragung nicht ausgewiesen.
Capital Inside von Jörg Quoos, Chefredakteur der FUNKE-Zentralredaktion
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Für die aktuelle Regierung bedeuten die Umfragewerte: Derzeit reicht es nicht für eine Mehrheit der Sitze, wenn die Grün würde nicht in den brandenburgischen Landtag einziehen. Alternativ würde Umfragen zufolge keine Koalition aus zwei Parteien eine Mehrheit der 88 Landtagssitze erreichen, wenn die AfD nicht an der Regierung beteiligt wäre.
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Alternative Dreierbündnisse sind selten. Der Spitzenkandidat der AfD, Hans-Christoph Berndtwird vom brandenburgischen Verfassungsschutz als rechtsextrem eingestuft. Alle demokratischen Parteien schließen eine Zusammenarbeit mit der AfD aus. Auch die CDU will nicht mit der Linken zusammenarbeiten, und der BSW nicht mit den Grünen. Somit ist die einzige mathematische Alternative zur aktuellen Koalition ein Dreiparteienbündnis aus SPD, CDU und BSW.