Bürgergeld wird zur Grundsicherung – mit strengeren Regeln für Wohnraum und Zuschüsse.
Bürgergeldreform: Jetzt wird es für viele Empfänger ernst
Mit Bürgergeld wollte die Politik einen Schlussstrich unter Hartz IV ziehen. Doch keine zwei Jahre nach seiner Einführung steht das System bereits vor der nächsten Erneuerung. Und es ist hart: Die Bundesregierung plant drastische Verschärfungen – insbesondere beim Wohnungsbau.
Wohnung zu teuer? Dann wird es bald Zeit für einen Umzug!
Bisher durfte jeder, der neu in den Bürgergeldbezug kam, ein Jahr lang in seiner Wohnung bleiben, auch wenn die Miete zu hoch war. Während dieser sogenannten Karenzzeit übernimmt der Staat die Wohnkosten vollständig. Damit soll verhindert werden, dass Menschen nach dem Verlust des Arbeitsplatzes ihre Wohnung verlieren.
Doch genau diese Wartefrist soll nun abgeschafft werden. Künftig sollen Bezieher ab sofort dazu verpflichtet werden, die Wohnkosten zu senken – sei es durch Verhandlungen mit dem Vermieter oder durch den Umzug in eine günstigere Wohnung.
Viele betroffen – und völlig unvorbereitet
Was viele Empfänger von Bürgergeld gar nicht ahnen: Die Veränderungen könnten dazu führen, dass Zehntausende Haushalte ihr Zuhause verlieren, obwohl sie vielleicht jahrelang dort gelebt haben. Dies wird insbesondere in Städten mit angespannten Mietmärkten zu einer Herausforderung.
Arbeiten lohnt sich doch wieder – oder?
Ein Ziel der Reform: mehr Leistungsanreize. Kritiker werfen der Politik jedoch vor, dass sie auf Kosten der Schwächsten spart. Denn obwohl nur wenige Menschen mit Bürgergeld besser dran sind als mit einem Job, ist es genau dieses Bild, das gesellschaftlichen Unmut hervorruft. Das berichtet das Portal karlsruhe-insider.de. (dm)