Die thailändische Regierung treibt die Pläne voran Glücksspiel in dem südostasiatischen Land. Das Land will sich als führender Tourismus-Hotspot der Region etablieren und zusätzliche Staatseinnahmen generieren. Die Regierungspartei Pheu Thai rechnet nach eigenen Angaben damit, dass durch die Legalisierung bislang illegaler Aktivitäten und die Besteuerung von Casinos künftig mehr als 50 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) ausgemacht werden könnten.
Die Einnahmen sollen unter anderem in Bildung und öffentliche Gesundheit investiert werden, heißt es in einer am Wochenende auf Facebook veröffentlichten Erklärung. Dabei gehe es nicht nur um Glücksspiel, sondern um die gesamte „Fun Economy“, zu der auch Sportveranstaltungen sowie die Konferenz- und Messebranche zähle.
Bangkok, Phuket und Chiang Mai
Nach Schätzungen der Regierung könnte die Initiative im ersten Jahr rund 327 Milliarden Euro zusätzliche Steuereinnahmen bringen. Laut der Zeitung «Bangkok Post» sieht die Hauptstadt Bangkok, die grösste Insel Phuket und Chiang Mai im Norden vor.
Dem Gesetzentwurf zufolge soll zunächst ein politischer Ausschuss unter dem Vorsitz von Premierminister Paetongtarn Shinawatra eingerichtet werden, der für die Festlegung der Regeln für die Casinos verantwortlich sein soll.
Glücksspiel im Goldenen Dreieck
Bisher wurden die meisten Arten von Glücksspielen in Thailand verboten. In Nachbarländern wie Laos und Myanmar hingegen schießen allerorts riesige Casino-Komplexe aus dem Boden – auch rund um das berüchtigte Goldene Dreieck im Grenzgebiet der drei Länder. Die Branche boomt, vor allem dank zahlungskräftiger Gäste aus China.
Bereits im März unterstützte eine Mehrheit der 500 Mitglieder des Repräsentantenhauses einen Bericht, der die Einrichtung legaler Casinos in großen Unterhaltungskomplexen empfahl. Allerdings wurde kein Zeitplan bekannt gegeben.
Thailand unternimmt schon seit einiger Zeit Schritte, um durch eine zunehmend liberalere Gesetzgebung mehr Besucher anzuziehen. Cannabis wurde vor zwei Jahren legalisiert, und erst im Juni machte das Parlament den Weg frei für die Legalisierung der gleichgeschlechtlichen Ehe.
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