Nach einem Horror-Unfall in München sind die Raser weiterhin auf freiem Fuß. Die Polizei gibt aktuelle Informationen zu den Beteiligten bekannt.
Der Toyota-Kleinwagen ist nur noch ein Wrack: Das Heck ist zerquetscht, die Front ist halb weggerissen. Ein Journalist (57) liegt nun schwer verletzt im Krankenhaus. Denn zwei junge Männer (19, 21) rasten auf dem Mittleren Ring!
Am Sonntag, 19. Oktober, gab die Polizei weitere Einzelheiten zum Horrorunfall in der Schenkendorfstraße vom Freitag (17. Oktober) bekannt. Um 23:30 Uhr saßen ein 19-jähriger Mitarbeiter in einem Audi Q5 und ein 21-jähriger Bauarbeiter in einem Audi RS5. Den Ermittlern zufolge veranstalteten die beiden Deutschen dort vermutlich ein illegales Autorennen. Beide rasten die ganze Nacht nach Westen, in Richtung Olympiapark. Dort soll auch ein drittes Auto gestanden haben.

Unfall am Mittelring: Frau bricht sich Rippen und Becken
Kurz vor der Einfahrt zur A9 passierte es: Der 19-jährige Münchner wollte den 21-Jährigen überholen. Nach Angaben der Polizei wechselte er die Spur und prallte von hinten in den Toyota Aygo des 57-jährigen Journalisten.
Ihr Auto wurde über den Grünstreifen in den Gegenverkehr geschleudert. Ein 39-jähriger Münchner war dort mit seinem Opel unterwegs. Er kollidierte frontal mit dem Toyota. Es wurde zurück auf den Grünstreifen geschleudert. Nach Angaben der Polizei war der Fahrer im Auto eingeklemmt. Bei dem Unfall brach sie sich das Becken und mehrere Rippen und verrenkte sich außerdem die Hüfte. Die Feuerwehr musste sie mit technischem Gerät befreien. Sie wurde ins Krankenhaus gebracht. Der Opel-Fahrer wurde leicht verletzt.

Illegale Autorennen: Raser drohen harte Strafen
Den Autorasern ist nichts passiert. Sie wurden von der Münchner Polizei gefasst, befinden sich aber nach Angaben des Sprechers derzeit auf freiem Fuß. Die beiden Audi wurden beschlagnahmt. Die Polizei sucht nun Zeugen des Unfalls – und bittet um Hinweise zu einem dritten rasenden Auto! Nach Angaben des Sprechers war er ebenfalls in das Rennen verwickelt, entfernte sich aber „unmittelbar nach dem Unfall vom Unfallort.“
Den Audi-Fahrern drohen nun langjährige Haftstrafen. Kommt es bei einem illegalen Autorennen zu einer Gefährdung von Leib und Leben anderer, sieht das Gesetz nach Angaben eines Polizeisprechers bis zu fünf Jahre oder Geldstrafen vor, so ein Polizeisprecher. Verliert jemand sein Leben oder erleidet er dadurch schwere Gesundheitsschäden, drohen ihm bis zu zehn Jahre Gefängnis.