Auch in Deutschland könnte es im Herbst zu einem Anstieg der Corona-Infektionen kommen. Grund dafür ist eine neue Variante, die Antikörpern leichter entgehen kann.
Frankfurt – Dass im Herbst und Winter die Zahl der Atemwegserkrankungen und Grippeinfektionen zunimmt, ist bekannt. Seit Ausbruch der Pandemie 2020 werden zu dieser Jahreszeit jedes Jahr mehr Corona-Infektionen nachgewiesen. Das Virus verändert sich ständig und kann so Antikörpern entgehen. Die Variante KP. 3.1.1 ist derzeit die dominierende Corona-Variante in Deutschland.
Laut Robert Koch-Institut (RKI) ist diese Variante aktuell für 72 Prozent aller Infektionen verantwortlich. Sie zählt zu den sogenannten FLIRT-Varianten. Nachdem im Sommer die Zahl der gemessenen Infektionen relativ stabil war, zeigt das Abwassermonitoring des RKI für die Kalenderwoche 36 bereits einen Anstieg der Corona-Infektionen. Auch das Infektionsradar des Gesundheitsministeriums zeigt aktuell eine erhöhte Zahl von Atemwegserkrankungen.
Neue Variante: Wie gefährlich ist KP. 3.1.1
Nach aktuellem Kenntnisstand scheint KP.3.1.1 ansteckender zu sein als KP.3, wie aus einer US-Studie des Cold Spring Harbor Laboratory hervorgeht. Demnach entgeht die neue Variante besser dem Impfschutz und Antikörpern aus früheren Infektionen. Im Interview mit focus.de Auch Timo Ulrichs, Virologe und Facharzt für Mikrobiologie sowie Infektionsepidemiologe, sagte: „Die Untersuchungen zu dieser neuen Untervariante von JN.1 zeigen, dass die Mutationen dem Virus eine höhere Reproduktionszahl und damit eine höhere Fitness zur Verbreitung verliehen haben.“ Eine schwere Infektionswelle stehe also womöglich noch bevor.
Nach Angaben der US-amerikanischen Centers for Disease Control CDC Die Symptome einer Covid-19-Infektion ähneln allerdings weitgehend früheren Varianten. Patienten berichten unter anderem von Fieber und Schüttelfrost, Husten, Atemnot, Gliederschmerzen sowie Geschmacks- und Geruchsverlust. Bisher gibt es keine Hinweise darauf, dass KP. 3.1.1 zu schwereren Krankheitsverläufen führt.
Corona-Impfung: Wer sollte sich schützen?
Seit dem 12. August ist ein neuer Impfstoff auf dem Markt erhältlich. Der Impfstoff wurde speziell für die Omikron-Variante JN.1 entwickelt. KP. 3.1.1 ist ein Subtyp dieser Variante.
Da vor allem ältere Menschen weiterhin ein hohes Risiko haben, schwer an Covid-19 zu erkranken, rät die Ständige Impfkommission Menschen ab 60 Jahren, sich weiterhin impfen zu lassen. (einfach)