afp | Nach den Debatten um die AfD-Brandmauer und das „Stadtbild“ gründete sich in der CDU eine neue Gruppe, die sich von Parteichef Friedrich Merz distanzierte. In der Gründungserklärung der Plattform „Kompass Mitte“, aus der die Zeit Die am Mittwoch zitierten Unterzeichner plädieren für eine klarere Abgrenzung zur AfD und die Einleitung eines Verbotsverfahrens. Sie bemängeln, dass sich das Spektrum der Partei unter Merz‘ Vorsitz verengt habe und der soziale und liberale Flügel zu wenig in den Vordergrund gerückt werde.
Einer der Unterzeichner der Gründungserklärung ist der ehemalige CDU-Generalsekretär Ruprecht Polenz. Polenz hat das gesagt Zeit: „Die Nervosität in der Partei steigt, weil sich unsere Zustimmungswerte nicht verbessern.“ Deshalb muss mehr über den Kurs der Partei debattiert werden, und die Plattform will dazu einen Beitrag leisten. „Die CDU riskiert, ihren Wertekompass zu verlieren, wenn sie sich nur als rein konservative Partei versteht“, sagte Polenz.
Mangel an politischer Bandbreite
Hinter der Initiative „Kompass Mitte“ stehen dem Bericht zufolge Vertreter liberaler und sozialparteilicher Strömungen. Zu den rund 30 Erstunterzeichnern zählen vor allem Kommunalpolitiker und Vertreter des Arbeitnehmerflügels der CDU, etwa deren stellvertretende Vorsitzende Monica Wüllner, aber auch der CDU-Bundestagsabgeordnete Roderich Kiesewetter.
Die Unterzeichner beklagen, dass die Partei unter der Führung von Merz ihr politisches Spektrum verloren habe – und damit an Rückhalt verliere. „Die 28,6 Prozent bei der letzten Bundestagswahl sollten uns nicht zufriedenstellen“, zitiert der Zeit aus dem Anruf. „Es braucht eine Kurskorrektur, damit die CDU mit 40 Prozent wieder die Ergebnisse einer Volkspartei erreichen kann. Deshalb muss der soziale und liberale Teil der Union sichtbarer werden, um mehr Menschen anzusprechen.“
Die Unterzeichner fordern zudem eine ganz klare Abgrenzung zur AfD. „Die CDU wurde in dem Wissen gegründet, dass der Faschismus nur mit Hilfe der Konservativen an die Macht kam“, heißt es. „Es darf daher keine politische Zusammenarbeit zwischen der CDU und der rechtsextremen AfD geben.“
„Der Faschismus kam immer nur mit Hilfe der Konservativen an die Macht“
Die Unterzeichner der Erklärung gehen in ihren Forderungen weiter als die Parteispitze. Der Unvereinbarkeitsbeschluss müsse „für alle politischen Ebenen“ gelten und: „Die CDU darf daher keine Anträge stellen, die nur mit Stimmen der AfD eine Mehrheit erreichen.“
Auch sie plädieren für ein Verfahrensverbot gegen die AfD: „Wir setzen uns dafür ein, dass die Bundesregierung, der Bundestag oder der Bundesrat beim Bundesverfassungsgericht einen Antrag auf Prüfung der Verfassungswidrigkeit der AfD stellen und diese gegebenenfalls verbieten.“
