VON OLIVER GRISS
Präsident Gernot Mang kam im Sommer mit großen Plänen zum TSV 1860 München. Nach dem Doppelausstieg von Dr. Christian Werner und Patrick Glöckner sprach man von einer „neuen Organisation“ im Fußballunternehmen. Doch schon nach kurzer Zeit muss ihm klar geworden sein: In der Grünwalder Straße 114 dreht sich (fast) alles um Geld – und genau das muss er jetzt tun.
Statt sich mit dem in München lebenden Martin Bader (ehemals Lautern und Nürnberg) zu befassen, kam es letztlich wenig überraschend zu einer internen Lösung: Der bisherige NLZ-Chef Manfred Paula wurde Geschäftsführer der KGaA. Eine kostengünstige Entscheidung, die eine externe Option übertrifft? Ziemlich wahrscheinlich. Es ist davon auszugehen, dass Mehrheitsgesellschafter Hasan Ismaik den Löwen mit der Fortsetzungsprognose erneut geholfen hat – mehr aber auch nicht. Die Zeiten, in denen zusätzliches Geld floss, scheinen vorbei zu sein. Ismaik hält an seiner Absicht fest, seine Anteile zu verkaufen.
Zu den finanziellen Problemen gesellen sich nun auch sportliche Sorgen: Tunay Deniz, einer der wertvollsten Spieler im Kader, erlitt beim 3:0-Triumph über Spitzenreiter Energie Cottbus eine schwere Knieverletzung. Er muss operiert werden und wird höchstwahrscheinlich für den Rest der Saison ausfallen.
Eine unvergleichliche schlechte Nachricht – ein Blick auf die Statistik beweist es: Bei vier der fünf Saisonsiege stand Deniz (vier Assists) in der Startelf. Trainer Markus Kauczinski wird den Abgang seines Mittelfeldstrategen besonders bedauern, hatte er doch große Hoffnungen in ihn gesetzt. Deniz ist nach Jesper Verlaat, Morris Schröter, Kilian Jakob und Raphael Schifferl der nächste Langzeitverletzte.
In dieser neuen Ausgabe von Radis Erben sprechen wir außerdem über den chaotischen Fan, der den Cottbus-Profi Justin Butler rassistisch beleidigte – und über die Löwen-Doku „Rise & Fall“, die derzeit Fans bewegt und für unterschiedliche Kritiken sorgt.
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