Neubau in Hamburg geplant
Millionen-Dollar-Toilette ist nach drei Monaten voll
16. Oktober 2025, 21:36 Uhr
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In Hamburg wird für zwei Millionen Euro eine öffentliche Toilette saniert. Ein Wasserschaden tritt nach drei Monaten auf. Das ruhige Örtchen wird wieder geschlossen und renoviert – zumindest für eine Weile: Jetzt werden die Arbeiten abgeschlossen und die Toilette geschlossen.
Nach langem Wirbel um die teure unterirdische Toilette auf der Einkaufsmeile Mönckebergstraße ist nun die Entscheidung gefallen: Sie wird zugeschüttet. „Die Bauarbeiten für die unterirdische Toilettenanlage am Gerhart-Hauptmann-Platz werden nicht fortgesetzt“, teilten Umweltbehörde und Stadtreinigung mit. „Hauptgründe sind hohe Anforderungen an die Baulogistik sowie widrige Bedingungen auf der gesamten Baustelle.“
Daher solle den Angaben zufolge die bereits entkernte unterirdische Fläche kurzfristig zugeschüttet und wieder zur Verfügung gestellt werden – etwa für den Weihnachtsmarkt. Langfristig soll eine oberirdische „Toilette für alle“ realisiert werden.
„Hamburgs teuerste Toilette wird voll!“ kritisierte der Steuerzahlerbund in der Hansestadt. „Dieser Senat kann nicht einmal eine öffentliche Toilette funktionsfähig halten.“ Es muss geklärt werden, wie dieses Projekt so stark an die Wand getrieben werden konnte.
Die Toilette vom Gerhart-Hauptmann-Platz hatte es 2024 bereits ins Schwarzbuch geschafft. Der Bund der Steuerzahler dokumentiert aus seiner Sicht jedes Jahr bundesweit Fälle von Steuergeldverschwendung. Damals beklagte der Steuerzahlerbund, Hamburg habe die unterirdische öffentliche Toilette gut ein Jahr lang für rund zwei Millionen Euro sanieren lassen. Doch nach nur rund drei Monaten Betrieb musste die Toilette Anfang 2024 wegen eines Wasserschadens geschlossen werden.
„Nachträglich wurde festgestellt, dass die Bauarbeiten durch das beauftragte Unternehmen nicht fachgerecht ausgeführt wurden, daher prüft die Hamburger Stadtreinigung nun Regressansprüche“, teilten die Stadtreinigung und die Umweltbehörde nun mit.