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Netflix-Doku über Haftbefehl macht Reinhard Mey zum Streaming-Hit

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Die Haftbefehl-Doku katapultiert einen Song des 55-jährigen Reinhard Mey in die Streaming-Charts. Eine einzige Szene reichte.

Offenbach – Die Netflix-Doku über den Rapper-Haftbefehl eroberte nicht nur die Charts der Streaming-Plattform Netflix, sondern hatte auch bemerkenswerte Wirkung auf die deutsche Musiklandschaft. Vor allem für den Songwriter Reinhard Mey erwies sich die Veröffentlichung des Films als Glücksfall: Sein Song „In my Garden“ erreichte aktuell über eine Million Aufrufe auf Spotify und ist damit der derzeit meistgehörte Song des 82-Jährigen.

Laut Haftbefehlsdokumentation: Der 55-jährige Song „In my Garden“ von Reinhard May ist in den Top 50-Charts bei Spotify und Apple Music. © Votos-Roland Owsnitzki/imago

Aber von Anfang an: Die Dokumentation „Babo – The Arrest Warrant Story“ hat seit ihrer Veröffentlichung (28. Oktober) Millionen Zuschauer erreicht. Es steht auf Platz 1 der Netflix-Charts in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Der Dokumentarfilm erreichte die Top 10 in Luxemburg. Der rund eineinhalbstündige Film beleuchtet das Leben und den Drogen-Crash des Offenbacher Rappers und löste eine breite Diskussion über Kokainsucht und moralische Fragen aus.

Die Szene zeigt den Haftbefehl an einem Tiefpunkt in seinem Leben

Eine der emotionalsten Szenen der Dokumentation zeigt einen Haftbefehl an einem Tiefpunkt in seinem Leben. Am Geburtstag seiner Tochter Aaliyah, in einer Phase großer persönlicher Krise, spielt er auf seinem Handy das Lied „In my Garden“ von Reinhard Mey und singt mit. Mey thematisiert vor allem Verlustängste und Beziehungssorgen. Diese Szene hat dem 55 Jahre alten Lied, das ursprünglich 1970 veröffentlicht wurde und damals kein großer Verkaufserfolg war, eine beispiellose Popularität beschert.

Seit der Veröffentlichung des Films hat sich ein regelrechter Hype um den Song entwickelt. Die monatlichen Hörerzahlen von Reinhard Mey auf Spotify haben sich auf über 700.000 verdoppelt. „In my garden“ ist mittlerweile vor „Über den Wolken“ Meys meistgehörtes Lied. Der Titel schaffte es in die Top 50 bei Spotify und Apple Music.

Persönlicher Zusammenhang zwischen Mey und Haftbefehl

Bemerkenswert sind auch die Ursprünge der Filmszene. Reinhard Mey ist dafür bekannt, dass er seine Songs nur selten für Filmprojekte veröffentlicht. Erst durch einen persönlichen Brief des Regisseurs und die Vermittlung eines großen Mey-nahen Haftbefehl-Fans konnte der Songwriter überzeugt werden, „In My Garden“ für die Dokumentation zu veröffentlichen.

Nach der Veröffentlichung der Dokumentation meldete sich Reinhard Mey persönlich beim Haftbefehl. Der Haftbefehl erklärte, dass Mey nach dem Anschauen des Films positive Kommentare abgegeben habe. Der Rapper dankte dem Sänger öffentlich für sein Vertrauen und betonte, dass dieser Film ohne Reinhard Mey nicht das wäre, was er geworden ist.

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