Nauen (Brandenburg) – Die Chemikalien waren bis unter das Dach gestapelt und die Ermittler sprachen von „beeindruckenden Ausmaßen“. Am 29. Oktober gruben Einsatzkräfte mitten in Brandenburg ein XXL-Arzneimittellabor aus. Neue Fotos zeigen das volle Ausmaß der illegalen Drogenfabrik. Die Aufräumarbeiten dauerten mehr als eine Woche.
Die Entsorgung dauerte 8 Tage
Insgesamt seien zwölf große Container mit Drogen, Müll, Chemikalien sowie schmutzigen Wannen, Eimern und Containern aus den Hallen der Drogenbande in einem Industriegebiet in Nauen (Havelland) gefunden und abtransportiert worden, sagte der Sprecher der zuständigen Berliner Zollfahndung.BrandenburgChristian Lanninger.
Viele Chemikalien müssten von Fachbetrieben entsorgt oder in sicheren Hallen zwischengelagert werden. Lanninger: „Das ist alles eine sehr teure Angelegenheit. Die Täter haben es sich vorher leichter gemacht.“ Die Räumung des riesigen Drogenlabors im brandenburgischen Nauen dauerte acht Tage.
Zur Spurensicherung mussten die Ermittler in Schutzanzügen arbeiten
Die riesige Anlage, in der illegale chemische Partydrogen hergestellt wurden, war am vergangenen Mittwoch nach vorheriger Beobachtung durch Zollfahnder und Polizisten gestürmt worden. Es wurden 400 Kilogramm Medikamente in Kristallform sowie Tonnen anderer Chemikalien gefunden. Zollfahnder, Feuerwehrleute und Chemiker arbeiteten teilweise in dicken Schutzanzügen, Masken und Gummihandschuhen.
Medikamente im Millionenwert
Ende der Woche wollen die Zollfahnder eine abschließende Bilanz des Einsatzes veröffentlichen. Schon jetzt ist klar, dass es sich um millionenschwere Medikamente handelt.
400 Kilogramm der synthetischen Drogen 3-CMC und 4-CMC aus der Gruppe der Amphetamine sowie mehr als 200.000 Euro Bargeld wurden beschlagnahmt. Zwei Männer, ein 41-jähriger Pole und ein 50-jähriger Ukrainer, wurden festgenommen und befinden sich in Untersuchungshaft.
Im Lager wurden Kanister mit Chemikalien beschlagnahmt
Einsatzleiter Henner Grote vom Zollfahndungsamt Berlin-Brandenburg: „Das ist das größte Labor, das ich in meiner über 30-jährigen Drogenfahndung gesehen habe.“
Jetzt wird nach Komplizen gesucht
Bevor die Drogenfabrik gesprengt wurde, waren Zollfahnder sechs Monate lang den Tätern auf der Spur. Die Ermittlungen zu möglichen Komplizen und Hintermännern sollen nun ausgeweitet werden. Beschlagnahmte Mobiltelefone, Dokumente, Chemikalien und andere Produkte sollten untersucht werden, sagte Zollsprecher Lanninger.
