
Sind wir immer noch eine Fußballmacht?
Die deutsche Nationalmannschaft steht in der WM-Qualifikation nach dem Fehlstart (0:2 in der Slowakei und 3:1 gegen Nordirland) unter Druck. Am Freitag (20.45 Uhr/ARD) ist ein (überzeugender) Sieg gegen Fußball-Zwerg Luxemburg (96. der FIFA-Weltrangliste) Pflicht.
Doch Ex-DFB-Direktor Oliver Bierhoff (57) schlägt in WELT mit Blick auf das DFB-Team Qualitätsalarm (es gehört wie BILD Axel Springer)!
„Was mir aufgefallen ist…“: DFB-Star war von Nagelsmann völlig enttäuscht
Der EM-Held von 1996 (erzielte im Finale das „Golden Goal“ beim 2:1-Sieg gegen Tschechien) sagt WELT: „Insgesamt muss man sagen, dass es weniger Qualität gibt, als wir glauben. Das war aber schon 2016 so. Man muss kein Experte sein, um das zu erkennen. Man muss nur schauen, bei welchen Vereinen die Spieler unter Vertrag stehen und wie viele Länderspiele jeder von ihnen bereits absolviert hat.“
Bierhoff erklärt: „Es ist ein Unterschied, ob man in der Bundesliga sechs Monate lang gute Leistungen bringt, was kein Kriterium für internationale Klasse ist, und ob man regelmäßig auf internationaler Bühne gefordert wird.“
Zu den Gründen für die zuletzt schwankenden Leistungen der Nationalmannschaft sagt Bierhoff: „Aufgrund der Tatsache, dass es in den letzten Monaten viele Veränderungen auf der einen oder anderen Position gegeben hat – natürlich auch vereinzelt verletzungsbedingt – ist es schwierig, sich als Mannschaft einzuleben und zurechtzufinden.“
Er sieht die DFB-Mannschaft im Moment nicht so gut aufgestellt wie beim WM-Triumph 2014 in Brasilien: „Wenn Spieler wie Wirtz, Musiala, Havertz, Tah oder Schlotterbeck ausfallen, gibt es hinten Spieler. Aber wenn ich das mit der Mannschaft von 2014 vergleiche, fehlen uns heute viel mehr Persönlichkeiten und auch Qualität.“
Für die WM im nächsten Sommer ist Bierhoff dennoch optimistisch: „Aber es besteht noch die Hoffnung, dass sich der ein oder andere Spieler weiter verbessert und weiterentwickelt. Nick Woltemade zum Beispiel. Er hatte zwar nicht den besten Einstand in der Nationalmannschaft, aber einen guten Start in England. Wichtig wird auch sein, dass alle Spieler fit sind.“