Der Mainzer Nadiem Amiri fällt bei den entscheidenden Länderspielen in Luxemburg und gegen die Slowakei aus. Bundestrainer Julian Nagelsmann besetzt den Platz entsprechend der Position. Ein 19-jähriges Juwel kommt zu seiner ersten Nominierung.
Julian Nagelsmann hat einen weiteren überraschenden Neuzugang im DFB-Kader. Der Bundestrainer hat Leipzigs Toptalent Assan Ouedraogo nominiert. Für den 19-Jährigen ist es der erste Termin.
Hintergrund für diese Personalentscheidung: Der Mainzer Nadiem Amiri leidet unter Adduktorenproblemen und kam erst gar nicht zum Einsatz. Ouedraogo soll am Montagabend zur Mannschaft stoßen, die sich in Wolfsburg auf die beiden WM-Qualifikationsspiele in Luxemburg (Freitag, 20.45 Uhr/RTL) und der Slowakei (Montag, 20.45 Uhr/ZDF) vorbereitet.
„Es ist sehr schade, dass Nadiem in den beiden wichtigen Spielen ausfällt. Wir möchten seine Position im Kader gerne 1:1 besetzen, deshalb haben wir uns für die Nominierung von Assan Ouedraogo entschieden“, begründete Nagelsmann die Entscheidung. „Assan macht sich derzeit in der Bundesliga sehr gut. Er ist ein junger, vielversprechender Spieler, ähnlich wie Said El Mala, den wir gerne im Training sehen würden.“
In Ouedraogos Karriere geht es derzeit nur aufwärts – und das nicht nur bei RB Leipzig. Nachdem sich das 2006 in Mülheim an der Ruhr geborene Mittelfeldjuwel mit starken Leistungen in der Startelf des Bundesliga-Zweiten etablierte, stieg der U17-Weltmeister von 2023 auch in den DFB auf. Im Oktober wurde er erstmals für die U21-Nationalmannschaft nominiert, eigentlich war er dieses Mal aber wieder für den U21-Kader vorgesehen. Nun folgt der Sprung in die A-Nationalmannschaft.
Als Ouedraogo im Sommer 2024 von Schalke nach Leipzig wechselte, gehörte er zu den gefragtesten Talenten Deutschlands. Auch die Bayern wollten den U17-Meister. Doch Verletzungen behinderten seine Entwicklung. Erst eine schwere Knieverletzung, dann eine Oberschenkeloperation – Ouedraogo kam in der vergangenen Saison nur auf fünf Kurzeinsätze in allen Wettbewerben über gerade mal 70 Minuten.
Lob von Nagelsmann
Er ist in dieser Saison in Topform und steht unter dem neuen Trainer Ole Werner. Ouedraogo hat in zehn Bundesligaspielen zwei Tore und drei Assists erzielt und steht mit RB auf dem zweiten Tabellenplatz. Ende September sagte er gegenüber „Bild“ auf die Frage, wie weit das Ziel der A-Nationalmannschaft noch entfernt sei: „Daran denke ich im Moment nicht. Man muss immer realistisch bleiben. Ich war lange ausgefallen, hatte wenige Spielminuten und die Konkurrenz ist hart.“
Jetzt geht es schneller als erwartet. Nagelsmann hatte ihn bereits am Montagmorgen auf einer Pressekonferenz gelobt und ihm WM-Hoffnungen gemacht: „Es sind viele Spieler in der Auslosung, die reinschlüpfen können. Das kann Ouedraogo betreffen, das kann Lennart Karl betreffen, das kann Tresoldi betreffen.“
Ouedraogo ist nach den Außenverteidigern Ridle Baku und David Raum der dritte RB-Spieler im Kader von Nagelsmann.
DW
