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Namen verboten – EU-Parlament stimmt für die Abschaffung von Namen wie „Veggie-Burger“ und „Veggie-Wurst“

Namen verboten – EU-Parlament stimmt für die Abschaffung von Namen wie „Veggie-Burger“ und „Veggie-Wurst“
Veggie-Burger, Draufsicht
Nach dem Willen des EU-Parlaments dürfen Burger, Schnitzel und Würstchen nur dann so heißen, wenn sie auch Fleisch enthalten. (imago images / Westend 61)
Das Verbot kann nur in Kraft treten, wenn die Mehrheit der EU-Mitgliedstaaten zustimmt. Im Antrag der konservativen EVP-Fraktion heißt es, dass die Namen vegetarischer und veganer Ersatzprodukte oft irreführend seien. Burger, Steaks, Schnitzel und Würstchen durften nur dann so heißen, wenn sie auch Fleisch enthielten. Dem französischen Abgeordneten Imart, der im Europaparlament für das Projekt verantwortlich ist, sagte, es gehe um Transparenz und Anerkennung für die Arbeit der Landwirte. Auch pflanzliche Ersatzprodukte bieten nicht die gleichen Nährwerte wie tierische Originale. Bundeskanzler Merz und Landwirtschaftsminister Rainer sowie die Fleischwirtschaft begrüßten das Vorhaben.

Kritik von Verbraucherverbänden

Verbraucherschützer und mehrere Lebensmittelkonzerne kritisierten den Schritt. Der Geschäftsführer der Organisation Foodwatch, Methmann, sieht in dem Verbotsvorschlag „Lobbyismus im Dienste der Fleischindustrie“. Niemand kaufe aus Versehen Tofuwürste, weil er denkt, es handele sich um Rinderwürste, betonte Methmann. Hersteller kennzeichnen ihre Produkte meist deutlich als vegan oder vegetarisch.

Auch der Projektkoordinator „Food Clarity“ vom Verbraucherzentrale Bundesverband, Wetzel, sieht ein solches Verbot kritisch. Sie sagte der Deutschen Presse-Agentur, dass es wenig helfen würde, wenn Ersatzprodukte nicht die Namen von Produkten tragen dürften, die typischerweise mit Fleisch in Verbindung gebracht werden. Mit einem Begriff wie „Veganes Seitanschnitzel“ wüssten Verbraucher, was sie geschmacklich erwartet und welche Ersatzzutat das Produkt enthält. Ähnlich äußerten sich der Europäische Verbraucherverband BEUC und mehrere Lebensmittelkonzerne.

Diese Nachricht wurde am 8. Oktober 2025 im Deutschlandfunk gesendet.

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