Die Organisatoren des Nahost-Gipfels in Ägypten haben einen diplomatischen Rückschlag erlitten: Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanyahu wird doch nicht nach Sharm al-Sheikh kommen. Netanjahu werde wegen eines bevorstehenden jüdischen Feiertags nicht reisen, sagte der Regierungschef. Der Feiertag Simchat Tora markiert das Ende des jüdischen Laubhüttenfestes. An diesem Feiertag vor zwei Jahren griff die Hamas Israel an, was den Gaza-Krieg auslöste.
Aus dem Präsidialamt in Ägypten hatte es zuvor gegenteilige Meldungen gegeben. Israelische Medien hatten zudem berichtet, dass Netanyahu nach Ägypten reiste. Ob – wie es auch hieß – palästinensischer Präsident Mahmud Abbas Wer nun nicht teilnehmen wird, ist eine offene Frage. Laut Quellen innerhalb der Terrororganisation wird kein Vertreter der Hamas eintreffen.
Mehr als 20 Staats- und Regierungschefs sind unterwegs
Zahlreiche internationale Staats- und Regierungschefs werden sich am Nachmittag in Sharm al-Sheikh treffen, um den Friedensplan für den Nahen Osten zu unterzeichnen. Nach Angaben des US-Präsidenten Donald Trump Eine „Nahost-Friedenszeremonie“ ist geplant. Er wird aus Israel dorthin reisen, nachdem er eine Rede vor dem israelischen Parlament, der Knesset, gehalten hat. Die Erklärung zum US-Friedensplan soll in Sharm al-Sheikh von Trump, dem gastgebenden ägyptischen Präsidenten Abdel-Fattah al-Sissi, dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan und dem Emir von Katar unterzeichnet werden. Es ist unklar, welche weiteren Entscheidungen getroffen werden.
Darüber hinaus wollen unter anderem diese Staats- und Regierungschefs nach Ägypten reisen:
- Jordaniens König Abdullah II
- Bundeskanzler Friedrich Merz
- Der französische Präsident Emmanuel Macron
- Großbritanniens Premierminister Keir Starmer
- UN-Generalsekretär António Guterres
- EU-Ratspräsident António Costa
Auch Regierungsvertreter aus Kanada, Indonesien und Pakistan werden erwartet. Insgesamt wurden mehr als 20 Staats- und Regierungschefs bekannt gegeben. Die Absage Netanjahus ist eine Erleichterung für mehrere arabische Delegationen, die keine diplomatischen Beziehungen zu Israel unterhalten und wahrscheinlich nicht zum Gipfel nach Ägypten gereist wären. Zu den Erwarteten gehört auch der irakische Premierminister Mohammed al-Sudani. Im Land ist seit 2022 jeder Kontakt zu Israel strafbar. Auch Saudi-Arabien, dessen Außenminister erwartet wird, unterhält keine offiziellen Beziehungen zu Israel.
Ziel des Gipfels sei es, „den Krieg im Gazastreifen zu beenden, die Bemühungen um Frieden und Stabilität im Nahen Osten zu verstärken und eine neue Ära regionaler Sicherheit und Stabilität einzuleiten“, erklärte das ägyptische Präsidialamt.
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