Der russische Außenminister Sergej Lawrow plant offenbar eine Reise nach Malta. Ein ukrainischer General sieht, wie die Frontlinie zusammenbricht. Alle Infos im Newsblog.
6.40 Uhr: Einem Zeitungsbericht zufolge plant der russische Außenminister Sergej Lawrow seine erste Reise in die EU seit Beginn des Krieges gegen die Ukraine. Er wolle an einem Treffen der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) teilnehmen, das vom 5. bis 6. Dezember in Malta stattfinden werde, berichtet die Tageszeitung „Wedomosti“ unter Berufung auf die Sprecherin des Außenministeriums, Maria Sacharowa. Im Gegensatz zu Putin gibt es gegen Lawrow keinen internationalen Haftbefehl.
4.10 Uhr: In der Ukraine wurde am Freitagabend in mehreren Regionen Luftalarm ausgelöst. Die ukrainische Luftwaffe meldete per Telegram mehrere Wellen russischer Angriffsdrohnen, die sich in verschiedenen Teilen des Landes von Norden nach Süden und von Osten nach Westen bewegten.
Die erste Angriffswelle wurde gegen 20 Uhr gemeldet, weitere Drohnengruppen wurden um 20:51 Uhr und 21:29 Uhr gesichtet. Besonders betroffen waren die Hauptstadt Kiew und die umliegende Region.
Die ukrainische Luftwaffe überwacht die Bewegungen der unbemannten Luftfahrzeuge und warnt die Bevölkerung in den betroffenen Gebieten. Die Menschen werden gebeten, sich in Notunterkünfte zu begeben und dort zu bleiben, bis die Luftwarnung aufgehoben wird.
4:02 Uhr: Einem Bericht des britischen Telegraph zufolge bröckelt die ukrainische Front angesichts der russischen Vorstöße, wie einer von Kiews Generälen zugegeben hat. Generaloberst Dmytro Marchenko erklärte, dass schwindende Munitionsvorräte einer der Hauptgründe für die schwächelnde Frontlinie der Ukraine seien. Auch den „Siegesplan“ von Wolodymyr Selenskyj bezeichnete er als irreführend.
„Ich verrate kein militärisches Geheimnis, wenn ich sage, dass unsere Front zusammengebrochen ist“, sagte er in einem auf YouTube veröffentlichten Interview mit einem ehemaligen ukrainischen Abgeordneten. Während sich das ukrainische Militär nicht zu der gemeldeten Einnahme von Selydove durch Russland äußerte, bestätigte General Marchenko, dass russische Soldaten in die Stadt eingedrungen seien.
„Ich denke, dass sie in naher Zukunft die Stadt umzingeln und vollständig einnehmen werden, um ihnen taktischen Zugang zu Pokrowsk zu verschaffen. Das ist sehr schlecht für uns“, erklärte er.
Martschenko erlangte 2022 Berühmtheit als Kommandeur der ukrainischen Streitkräfte, die Mykolajiw verteidigten und später zur Befreiung der Stadt Cherson beitrugen. Er führte die derzeitige Schwäche der Ukraine an der Front auf Munitionsmangel, Probleme bei der Rekrutierung von Militärangehörigen und schlechte Führung zurück. Er kritisierte auch, dass Selenskyjs Siegesplan zu sehr darauf ausgerichtet sei, westliche Verbündete um mehr Unterstützung zu bitten. „Diesem Plan fehlen alle Punkte, die die Ukraine oder unsere Bedürfnisse betreffen“, sagte General Marchenko.
1.30 Uhr: Nach Angaben des Regionalgouverneurs wurde bei einem ukrainischen Drohnenangriff in der russischen Stadt Brjansk eine Person verletzt. Die Drohne habe einen Wohnblock in der Regionalhauptstadt getroffen, sagte Gouverneur Alexander Bogomas in der Nacht auf Telegram. Auf einer Etage wurden die Fenster, der Balkon und die Fassade des Gebäudes beschädigt. Bei der verletzten Person handelt es sich um einen Anwohner.
Bogomas sagte außerdem, dass die russische Luftverteidigung mehrere andere Drohnen über dem grenznahen Gebiet abgewehrt habe. Die Angaben konnten nicht unabhängig verifiziert werden.
12:30 Uhr: Innerhalb der militärischen Führung Russlands kam es erneut zu einer Festnahme. Generalmajor Alexander Ogloblin wird Bestechung vorgeworfen. Er war einst Leiter der militärischen Kommunikationsabteilung. Im russischen Militär kommt es seit Monaten zu einer Säuberungswelle. Lesen Sie hier mehr über die Hintergründe.
22:10 Uhr: Die Ukraine ist zuversichtlich, dass die USA ihre Unterstützung auch nach den Präsidentschaftswahlen fortsetzen werden. „Wir haben starke parteiübergreifende Unterstützung, sowohl bei den Republikanern als auch bei den Demokraten. Und natürlich haben wir starke Unterstützung beim amerikanischen Volk“, sagte der ukrainische Außenminister Andriy Sybiha. „Ich möchte betonen, dass die Unterstützung für die Ukraine keine Wohltätigkeit, sondern ein Beitrag zur transatlantischen Sicherheit ist, und wir sind zuversichtlich, dass diese Unterstützung auch weiterhin bestehen bleibt“, fügte er hinzu.