
Nachfolger des Cheetah
Rheinmetall wird mehr als 600 Skyranger an die Bundeswehr liefern
10. Oktober 2025, 7:13 Uhr
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Seitdem die Bundeswehr den Cheetah ausgemustert hat, besteht eine Fähigkeitslücke in der deutschen Luftverteidigung. Verteidigungsminister Pistorius will das nun schließen. Sein Unternehmen bestellt den Flugabwehrpanzer Skyranger 30 bei Rheinmetall – und das in deutlich größerem Umfang als bisher bekannt.
Einem Medienbericht zufolge plant die Bundeswehr, ihre Drohnenabwehr massiv zu verstärken. Wie das „Handelsblatt“ aus Kreisen des Bundesverteidigungsministeriums und mit den Vorgängen vertrauten Personen im Industrieumfeld erfuhr, will die Bundesregierung in diesem Jahr mehr als 600 Flugabwehrpanzer Skyranger 30 beim Düsseldorfer Rüstungskonzern Rheinmetall bestellen.
Der Auftragswert der in diesem Fall gemeinsam mit dem deutsch-französischen Rüstungskonzern KNDS hergestellten Radpanzerfahrzeuge wird auf mehr als neun Milliarden Euro geschätzt, wie das „Handelsblatt“ berichtete. Die Lieferung der Tanks ist bis 2030 geplant.
Wie die Nachrichtenagentur Reuters vergangene Woche berichtete, hatte Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius bereits die Beschaffung mehrerer hundert Skyranger-Flugabwehrpanzer in den kommenden Monaten angekündigt. Bisher wurden nur 19 dieser Panzer bestellt. Eigentlich hätte dieser erste Auftrag Ende 2024 ausgeliefert werden sollen. Die Verzögerung ist darauf zurückzuführen, dass Rheinmetall vor allem die Ukraine beliefert, die sich gegen die russische Aggression wehrt.
Der Skyranger von Rheinmetall ist ein auf Kanonen basierendes System, das speziell zur Abwehr tieffliegender Objekte entwickelt wurde. Die Rheinmetall-Panzer verschießen sogenannte Luftstoßmunition aus einer Kanone mit rund 1.250 Schuss pro Minute. Die Munition explodiert vor oder über dem Ziel und kann so Drohnen ausschalten. Damit können Ziele in einer Entfernung von bis zu drei Kilometern in der Luft erreicht werden.
Das System ist der Nachfolger des 2010 aus der Bundeswehr ausgemusterten Flugabwehrpanzers Gepard, der sich als wirksames Mittel zur Abwehr russischer Geran-Drohnen in der Ukraine erwiesen hat. Der Skyranger schließt damit eine Fähigkeitslücke in der Bundeswehr, die durch die Außerdienststellung von Gepard entstanden ist.