Heidelberg (USA) – Virusängste nach einem Unfall im US-Bundesstaat Mississippi. Ein LKW hatte einen Unfall. Seine Fracht: eine Gruppe Rhesusaffen, die in ein Labor gebracht werden sollten. Die große Sorge der Behörden: Die Tiere könnten mit Viren infiziert und ansteckend sein – mit tödlichen Folgen.
Der Unfall ereignete sich am Dienstag in der Nähe der Südstadt Heidelberg (718 Einwohner). Der Lastwagen sollte 21 Rhesusaffen zu einem medizinischen Forschungslabor transportieren. Die Tiere kamen von der Tulane University in New Orleans (USA). Aus unbekannter Ursache überschlug sich der Lkw und fiel in einen Graben.
Mehrere Affen nutzten die Gelegenheit und flüchteten aus dem demolierten Fahrzeug.
Ein Team in Schutzkleidung sucht nach den entflohenen Laboraffen
Die Behörden meldeten gefährliche Affen
Im Internet kursierende Videos zeigen Affen, die aus zerbrochenen Holzkisten auf eine angrenzende Wiese flüchten. Die Behörden warnten zunächst, dass die Affen aggressiv sein und ein Gesundheitsrisiko darstellen könnten. Das Büro des Sheriffs gab an, dass die Tiere könnte mit verschiedenen Krankheitserregern infiziert sein. Aber sie sind nicht ansteckend. Die Behörden gingen von verschiedenen Erregern aus – darunter Hepatitis C, Herpes und Covid-19-Viren.
Das Unfallfahrzeug überschlug sich und blieb im Straßengraben liegen
Fataler Fehler
Doch die Affenflucht endet tragisch: Die Tiere wurden im Glauben, sie seien Träger von Krankheitserregern, gefangen und getötet – mit Ausnahme eines Affen, der offenbar immer noch verschwunden ist. Ein schlimmer Fehler.
Kurz darauf stellte die Tulane University klar, dass die Tiere „keinen Infektionserregern ausgesetzt“ gewesen seien. Die Universität übergibt die Affen lediglich an andere Forschungseinrichtungen.
Der Fehler geht offenbar auf die Aussagen des Lkw-Fahrers zurück, der die Affen als gefährlich eingeschätzt haben soll. Die Polizei erklärte später, sie habe auf der Grundlage dieser Informationen „geeignete Maßnahmen ergriffen“.
