Cyprien Sarrazin hat nach seinem schweren Sturz in Bormio vor Weihnachten die Intensivstation verlassen können. Unklar ist, wie lange er ausfällt.
Der französische Ski-Star Cyprien Sarrazin befindet sich nach seinem heftigen Sturz im Abfahrtstraining von Bormio offenbar weiter auf dem Weg der Besserung. Er wird aber für unbestimmte Zeit ausfallen. Der Gesundheitszustand des 30-Jährigen sei stabil, teilte der französische Verband mit. Sarrazin habe die Intensivstation inzwischen verlassen.
Rückkehr nach Frankreich
Geplant sei, dass er am Freitag nach Frankreich zurückkehrt und dort in der neurochirurgischen Abteilung eines Krankenhauses weiterbehandelt wird. Es beginne nun eine lange Genesungs- und Rehabilitationsphase, hieß es. Wie lange der Speed-Spezialist ausfallen wird, sei derzeit noch unklar. Im Februar findet mit der Ski-WM in Saalbach das Saisonhighlight der Alpinen statt.
Sarrazin war im unteren Abschnitt der berüchtigten Piste „Stelvio“ an einer Welle ausgehoben worden, aus rund drei Metern Höhe auf die harte Piste geprallt und ins Fangnetz geflogen. Er musste mit einem Rettungshubschrauber abtransportiert und wegen einer Hirnblutung operiert werden.
Zuschauer halten einen Banner mit der Aufschrift „Forza Cyprien“
Sarrazins Sturz löste Sicherheitsdebatte aus
Sarrazins Sturz und weitere Ausfälle lösten viel Kritik an der Präparation der Piste aus. Die Stelvio gilt als eine der schwierigsten Strecken im Weltcup: Dort herrsche „Überlebenskampf“, sagte Superstar Marco Odermatt aus der Schweiz. Vor allem Sarrazins Teamkollege Nils Allegre war aufgebracht: „Sie wissen nicht, wie man eine Strecke präpariert. Seit 40 Jahren präparieren sie Strecken, aber sie wissen nichts – außer, wie man sie gefährlich macht.“
Markus Waldner, Renndirektor des Verbandes FIS, wollte die Kritik nicht so stehen lassen: Sie sei „nicht ganz gerechtfertigt“, sagte er. Er kenne „niemanden, der eine 3,5 Kilometer lange Strecke gleichmäßig präparieren kann“. Zumal über Weihnachten viel Wind im unteren Teil der Stelvio den Schnee „ausgetrocknet“ habe. Weil es in den oberen Passagen eisig war, erschwerte dies die Abstimmung des Materials. „Das ist ein Freiluftsport, das ist kein Wunschkonzert, auch wenn es hart klingt“, sagte Waldner und bemängelte, dass sich viele Teams unvernünftig verhielten. „Es gibt keinen Spielraum mehr. Wenn man ans Limit geht, passieren solche Dinge wie am Freitag.“