Wiesbaden, Köln – und jetzt? Jonas Urbig bewirbt sich mit einem starken Auftritt um mehr. Wird Neuers designierter Nachfolger Pokal-Keeper des FC Bayern?
Jonas Urbig hatte es nach seinem erfolgreichen Gastspiel in seiner alten Heimat eilig – er hatte noch eine Mission. Der FC Bayern-Keeper stürzte nach dem 4:1 (2:1)-Sieg in Köln aus der Dusche durch die Katakomben, weil er einem alten Weggefährten das Rosa Trikot versprochen hatte, das er an diesem besonderen Abend getragen hatte.
Es war für ihn kein Problem, es abzugeben – denn wer Urbig am Mittwochabend spielen sah, kann davon ausgehen, dass in naher Zukunft weitere sogenannte „Matchworn“-Trikots hinzukommen. Eventuell im Pokal-Achtelfinale, das Anfang Dezember ansteht?
Kompany lobt und sagt: „Er wird immer erfahrener“
Urbig musste schmunzeln, als die logische Frage nach den nächsten Missionen kam. Seine Antwort: „Frag den Trainer!“ Aber sein Gesicht sprach Bände. Natürlich konzentriere er sich „auf meine tägliche Leistung im Training“, aber bei allem anderen sei er „nicht derjenige, der entscheidet oder diskutiert“. Da der Ex-Kölner in der ersten Runde in Wiesbaden im Strafraum stand und nun in Köln eindrucksvoll den gesperrten Manuel Neuer vertrat, wäre der Aufstieg zum Pokaltorwart eigentlich ein Leichtes.
Kompany wich dem Gedankengang aus – und konzentrierte sich lieber auf überschwängliche Lobpreisungen für den designierten neuen Erben. „Er war heute genauso zuverlässig wie letztes Jahr in der Champions League. Wir haben absolutes Vertrauen“, sagte der Trainer, der Urbig vor dem Anpfiff gesagt hatte: „Es geht nicht um dich! Es geht um die Mannschaft!“
Dennoch zeichnete sich Urbig mehrfach durch brillante Paraden, schnelle Reflexe und (nicht immer völlig risikolose) Stürze aus dem Strafraum aus. „Er wird immer erfahrener, wir genießen seine Leistung“, sagte Kompany, Max Eberl ergänzte: „Er hat einen hervorragenden Job gemacht.“ Das klang definitiv nach der Aussicht auf mehr.
