Nach Silvester
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Hunderttausende unterstützen Petition für Böllerverbot
In der Silvesternacht wurden zahlreiche Menschen verletzt, Einsatzkräfte angegriffen und Häuser beschädigt – alles durch Feuerwerk. Eine Petition setzt sich nun dafür ein, die Böllerei zu verbieten.
Nach der Knallerei zum Jahreswechsel mit Verletzten und hohen Sachschäden unterstützen sehr viele Menschen eine Petition für ein bundesweites Böllerverbot. Bis Freitagvormittag unterzeichneten etwas mehr als 270.000 Menschen online die Petition.
Gestartet hatte sie die Berliner Gewerkschaft der Polizei (GdP) bereits nach Böllerexzessen vor zwei Jahren, wie ein Sprecher erläuterte. Gerichtet ist sie an die Berliner Innensenatorin und die Bundesinnenministerin. „Bis 30. Dezember 2024 hatten wir rund 90.000 Unterschriften.“ Dann sei diese Zahl über den Jahreswechsel stark gestiegen, hieß es weiter.
Organisiertes Feuerwerk als Idee
An einem bundesweiten Böllerverbot führe keine Weg mehr vorbei, so die Gewerkschaft. Die Gewalt gegen Einsatzkräfte von Polizei und Feuerwehr sowie der Einsatz von Böllern als Waffen müsse aufhören. Die GdP fordert in ihrer Petition daher ein umfassendes Böllerverbot im Privatbereich. Dazu gehöre auch ein entsprechendes Verkaufsverbot. Statt chaotischer Zustände auf den Straßen, solle es organisiertes Feuerwerk geben.
Neben weiteren Organisationen unterstützt auch die Deutsche Umwelthilfe das Vorhaben. Das Bündnis plant laut GdP am kommenden Montag die Unterschriften an das Bundesinnenministerium zu übergeben. Bis dahin sollen den Angaben zufolge 600.000 Unterschriften erreicht sein.
Gewerkschaft zieht Berlin in Verantwortung
Die GdP appellierte unterdessen an den Berliner Senat, auf Landesebene wirklich alle Möglichkeiten für ein Böllerverbot in der Silvesternacht auszuschöpfen und nicht nur auf die Verantwortung des Bundes zu verweisen. „Es gibt keine gesetzlichen Hürden, hier etwas zu machen“, sagte GdP-Sprecher Benjamin Jendro der dpa.
Änderungen auf Bundesebene wären sicherlich die beste Lösung, fügte er hinzu. Aber Berlin als Land könne auch eigenständig tätig werden. So gebe es ja bereits seit einigen Jahren einzelne Böllerverbotszonen, die man auch auf die gesamte Stadt ausweiten könne. Die Landesebene könne laut Jendro auch regeln, welche Geschäfte Pyrotechnik anbieten dürfen: „Es gibt also mehrere Stellschrauben für den Senat, um zu handeln.“
rbb|24 hatte kurz vor dem Jahreswechsel gefragt, ob Feuerwerk zu Silvester generell verboten werden sollte. In der nicht repräsentativen Online-Umfrage beteiligten sich bislang mehr als 31.000 Menschen, von denen sich 69 Prozent für und 19 Prozent gegen ein generelles Böllerverbot ausgesprochen haben. [Stand: 03.01.2025, 15:00 Uhr]
Bei der Umfrage zum gleichen Thema ein Jahr zuvor waren die Stimmen noch entgegengesetzt verteilt: Von etwas mehr als 20.000 Menschen, die abstimmten, votierten 69 Prozent gegen ein generelles Böllerverbot an Silvester und 27 Prozent dafür.
Sendung: rbb24 Inforadio, 03.01.2025, 09:40 Uhr