Berlin – Jetzt wollen auch die Grünen Einzug ins Stadtbild halten! Als Reaktion auf die von Bundeskanzler Friedrich Merz (69, CDU) angestoßene Debatte legte die Bundestagsfraktion einen Fünf-Punkte-Plan für eine „Politik, die Probleme löst“ vor. Das Thema Migration spielt nahezu keine Rolle. Der „Tagesspiegel“ berichtete zunächst, dass das Papier auch BILD vorliege.
Die Fraktionsspitze um Britta Haßelmann und Katharina Dröge reagiert auf die Äußerungen von Merz, die im Rahmen von Asylanträge hatte von einem „Problem im Stadtbild“ gesprochen. Im aktuellen Positionspapier werfen ihm die Grünen vor, „Unmut“ und „Spaltung“ zu schüren. Die Aussagen seien „verletzend“ gewesen.
Dennoch müsse sich die Kanzlerin nun „ernsthaft für eine Verbesserung des Stadtbildes in Deutschland einsetzen“. Die Oppositionspartei hat fünf Kernpunkte identifiziert.
Das fordern die Grünen
▶︎ Mehr Geld für Kommunen: Das Defizit von Städten, Gemeinden und Landkreisen soll mit neuem Geld vom Bund verringert werden. Dafür müssten die Kommunen einen höheren Anteil an der Umsatzsteuer erhalten. Ob für die zusätzliche Finanzspritze auch zusätzliche Schulden aufgenommen werden sollen, bleibt unklar.
▶︎ „Soziale Infrastruktur“ fördern.SPIEGEL: Der Bund soll „Jugendclubs und Streetwork, soziale Einrichtungen, Kulturräume und Bibliotheken“ in den Kommunen stärker finanziell unterstützen. Um den offenen Drogenkonsum auf der Straße zu verhindern, seien „geschützte Bereiche für sicheren Konsum“ nötig.
▶︎ Weniger GrenzkontrollenLesen Sie auch: Anfang Mai ordnete der Bundesinnenminister an Alexander Dobrindt (55, CSU) Kontrollen an den deutschen Außengrenzen, um die hohe Zahl illegaler Grenzübertritte zu reduzieren. Davon wollen die Grünen wieder abrücken und von „sinnlosen und illegalen“ Grenzkontrollen sprechen. Stattdessen solle die Polizei an Bahnhöfen eingesetzt werden, statt die Grenzen zu schützen.
Die Grünen stören sich massiv an der Politik von Alexander Dobrindt. Der Innenminister gab bekannt, dass seit Beginn strengerer Grenzkontrollen im Mai mehr als 18.000 Menschen zurückgewiesen wurden. Die Bundespolizei registrierte zwischen dem 8. Mai und Ende Oktober insgesamt 25.318 unerlaubte Einreisen. 18.598 Menschen wurden an der Grenze zurückgewiesen oder zurückgedrängt.
Die Grünen werfen ihm Gesetzesverstoß vor: Bundesinnenminister Alexander Dobrindt
▶︎ Schutz der FrauenSPIEGEL: Die Grünen wollen „verbale sexuelle Belästigung und Diskriminierung“ bekämpfen und stellen daher sogenanntes „Catcalling“ (anzügliche Kommentare oder Anspielungen) unter Strafe. Die Partei betont außerdem: „Sexuelle Belästigung durch Männer kommt aus allen Bevölkerungsgruppen.“
▶︎ Mieten begrenzenSPIEGEL: Die Partei nennt den Wohnungsmarkt die „größte lokale soziale Krise“. Eine Lösung sei unter anderem „durch eine funktionierende Mietpreisregulierung“ denkbar. Auch die Grünen fordern: „Die Bundesregierung sollte die Ausbeutung von Menschen stoppen.“ Bürgergeld gezielt bekämpfen.“ Dazu sollen die Jobcenter neue Befugnisse erhalten, um „hart gegen Mietwucher und Verstöße gegen den Mietendeckel vorzugehen“.
