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Nach Louvre-Einbruch: Einige der Festgenommenen legten ein Geständnis ab

Die beiden nach dem spektakulären Einbruch im Louvre in Paris festgenommenen Verdächtigen haben teilweise gestanden. Die 34 und 39 Jahre alten Männer sollten nun in Gewahrsam genommen werden, sagte die Pariser Staatsanwältin Laure Beccuau. Von beiden ist bekannt, dass sie Diebstähle begangen haben. Von der Beute fehlt derzeit noch jede Spur, sie hofft aber, dass die gestohlenen Juwelen in den Louvre zurückkehren.

Wie die Staatsanwaltschaft betonte, stand der Schmuck im geschätzten Wert von 88 Millionen Euro nicht zum Verkauf. Es sei noch nicht zu spät, die Beute zurückzugeben, sagte Beccuau. Möglicherweise hörten ihr die noch nicht gefassten Täter zu. Aufgrund der Videoüberwachungsbilder gingen die Ermittler von vier Tätern aus. Es ist aber durchaus möglich, dass andere Menschen dahinter stecken.

Der dreiste Raubüberfall der Täter am 19. Oktober sorgte international für Schlagzeilen. Die Vermummten hatten einen mit einer Hebebühne ausgestatteten Lastwagen neben dem Museum geparkt. Während zwei der Täter auf Motorrollern auf der Straße warteten, gelangten die anderen beiden mit dem Aufzug auf einen Balkon im Erdgeschoss und von dort durch ein Fenster ins Museum.

Die Täter flüchteten mit Schmuck auf Motorrädern

Die Diebe flohen auf Motorrollern mit acht kostbaren Schmuckstücken ehemaliger Königinnen und Kaiserinnen – darunter mit Edelsteinen besetzte Diademe, Halsketten, Ohrringe und Broschen. Auch die mit Smaragden und Hunderten von Diamanten verzierte Krone der Kaiserin Eugénie (1826–1920) gehörte zur Beute, wurde später jedoch beschädigt in der Nähe des Louvre aufgefunden – die Täter hatten sie offenbar auf der Flucht verloren.

In einer gemeinsamen Erklärung sprachen das französische Innen- und Kulturministerium von Schmuckstücken, die über ihren Marktwert hinaus einen „unschätzbaren kulturellen und historischen Wert“ hätten.

Am 25. Oktober wurden zwei Männer festgenommen. Nach Angaben der Pariser Staatsanwältin Laure Beccuau wurde einer der Verdächtigen am Flughafen Paris-Charles-de-Gaulle angehalten, der zweite Verdächtige wurde in der Region Paris festgenommen. Gegen sie wird wegen Bandendiebstahls ermittelt.

Sicherheitsprobleme im Louvre waren bekannt

Nach dem spektakulären Diebstahl im Pariser Louvre stellte Frankreich die Sicherheit von Museen im ganzen Land auf eine harte Probe. Innenminister Laurent Nuñez wies die Polizeichefs an, die Sicherheitsmaßnahmen rund um Museen und Kulturstätten zu überprüfen. Es gab mehrere Warnungen vor Sicherheitsproblemen im Louvre.

Dass es den Einbrechern so leicht gelang, in den Louvre einzudringen, sorgte bei den Menschen für Kopfschütteln und Staunen. Das Pariser Kulturministerium reagierte auf die Kritik und betonte, dass die Alarmanlagen am Außenfenster der Apollon-Galerie und an den beiden betroffenen Vitrinen funktioniert hätten. Zudem griffen die Museumsmitarbeiter zum Zeitpunkt des Blitzeinschlags sofort ein. Die fünf Mitarbeiter flohen vor den Tätern, die einen Teil ihrer Ausrüstung zurückließen.

Noch ist unklar, wohin die Beute der Einbrecher ging. Experten befürchten, dass Komplizen der Räuber die Diamanten und Edelsteine ​​aus den Schmuckstücken entfernt haben könnten, um sie einzeln zu verkaufen. (dpa)

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