
Nach Zustimmung zu Vereinbarungen
So sieht der Fahrplan Israel-Gaza für die kommenden Tage aus
10. Oktober 2025, 8:58 Uhr
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Nachdem die israelische Regierung dem hart erkämpften Abkommen mit der islamistischen Hamas zugestimmt hat, ist der Weg frei für ein Ende der Kämpfe sowie eine rasche Rückkehr der Geiseln und die Freilassung palästinensischer Gefangener. So sieht die Roadmap für den Nahen Osten jetzt aus:
Abzug der israelischen Streitkräfte
- Nach dem vom Fernsehsender Kan veröffentlichten Vertragstext sollten die Militäreinsätze unmittelbar nach dem Kabinettsbeschluss in dieser Nacht eingestellt werden. Der Vereinbarung zufolge sollen sich die israelischen Streitkräfte innerhalb von 24 Stunden nach der Entscheidung auf eine vereinbarte Linie zurückziehen.
- Auch Hilfslieferungen in den Gazastreifen sollen laut Kan umgehend ermöglicht werden. Wann die Erste-Hilfe-Transporte eintreffen könnten, blieb zunächst unklar.
Geiselfreilassung und Gefangenenaustausch
- Innerhalb von 72 Stunden sollten alle von der Hamas und anderen Terroristen festgehaltenen Geiseln freigelassen und die Leichen der toten Geiseln übergeben werden. Die US-Regierung hatte betont, dass die Freilassung von Geiseln absolute Priorität habe. Die Rückkehr soll vom Internationalen Komitee vom Roten Kreuz ohne öffentliche Zeremonie und ohne Anwesenheit von Medienvertretern organisiert werden.
- Der Vereinbarung zufolge wird die Hamas auch Informationen über die Überreste toter Geiseln weitergeben, deren Aufenthaltsort unklar ist. Eine internationale Task Force bestehend aus Experten aus Israel, den USA, Ägypten, Katar, der Türkei und dem Roten Kreuz solle nach den Leichen suchen, berichtete der Fernsehsender i24.
- Im Gegenzug soll Israel rund 250 palästinensische Gefangene freilassen, die wegen schwerer Verbrechen zu lebenslanger Haft verurteilt wurden, sowie rund 1.700 weitere Palästinenser, die nach dem 7. Oktober 2023 inhaftiert waren.
Zweite Phase der Verhandlungen
- In einer zweiten Verhandlungsphase sollen dann Bedingungen geschaffen werden, die den Frieden langfristig sichern. Ein vollständiger Abzug der israelischen Soldaten aus Gaza, den die Hamas fordert, ist nach Trumps Plan erst für einen späteren Zeitpunkt geplant, wenn eine internationale Stabilisierungstruppe für die Sicherheit vor Ort sorgt. Auch die Entwaffnung der Hamas wird später erfolgen.
- Auch wann die von den USA angestrebte gemeinsame Leitstelle mit anderen Ländern eingerichtet werden soll, war zunächst unklar. In der Nacht kündigte das Weiße Haus an, zu diesem Zweck Soldaten entsenden zu wollen.
Unterstützung durch US-Soldaten
- Nach Angaben hochrangiger Regierungsvertreter wird die für die Region zuständige US-Militärkommandozentrale (Centcom) 200 Soldaten stellen, diese werden jedoch nicht im Gazastreifen eingesetzt. Ziel sei der Aufbau eines gemeinsamen Kontrollzentrums, an dem auch Streitkräfte aus Ägypten, Katar, der Türkei und voraussichtlich auch den Vereinigten Arabischen Emiraten beteiligt sein sollen, hieß es.
- US-Präsident Donald Trump will am Sonntag in den Nahen Osten aufbrechen. Er wurde eingeladen, eine Rede vor dem israelischen Parlament, der Knesset, zu halten. Trump könnte dann auch dabei sein, als die Geiseln freigelassen wurden.