Nach Einsturz der Carolabrücke: Hohentanne zieht Notbremse auf Ortsbrücke

Nach Einsturz der Carolabrücke: Hohentanne zieht Notbremse auf Ortsbrücke

Die Muldenbrücke im Großschirmaer Ortsteil Hohentanne ist seit Freitag 15 Uhr komplett gesperrt. „Das Ingenieurbüro, das die Brücke regelmäßig prüft, hat sich in dieser Woche bei uns gemeldet und empfohlen, die Brücke zu sperren“, sagte der aktuelle Großschirmaer Bürgermeister Rolf Weigand (AfD). Auch der Teileinsturz der Dresdner Carolabrücke habe eine Rolle gespielt. „Die Brücken haben nur einen Altersunterschied von zwei Jahren und eine ähnliche Bauart. Deshalb gehen wir diesen Schritt, damit niemand gefährdet wird“, sagte Weigand.

Muldenbrücke ist seit Jahren das Sorgenkind der Gemeinde

Die 30 Meter lange Muldenbrücke ist laut Bürgermeister seit 2017 ein Sorgenkind der Gemeinde. Anfang September wurde sie erneut geprüft. Bei der Hauptbauwerksprüfung durch das Ingenieurbüro erhielt die Brücke die schlechteste Note seit Jahren. Seit Jahren gelte eine Gewichtsbeschränkung (16 Tonnen) und eine reduzierte Fahrbahnbreite, beschrieb Weigand die bisherigen Maßnahmen. Nun dürfe sie überhaupt nicht mehr benutzt werden, auch nicht von Fußgängern. Das bringe Probleme mit sich: „Die Anwohner können den Ortsteil nur noch in eine Richtung verlassen. Zudem müssen die Fahrpläne für den Schulbus und die Rettungspläne der Feuerwehr angepasst werden“, so der Bürgermeister.

Bürgermeister fordert Infrastrukturpakt vom Freistaat

Um die Lage zu entspannen, braucht die Gemeinde eine neue Brücke. Die Genehmigung der Landesverwaltung liegt bereits vor. Doch der Neubau wird 2,5 Millionen Euro kosten. „Das Geld haben wir nicht. Deshalb werden wir nächste Woche einen schriftlichen Appell an Ministerpräsident Kretschmer nach Dresden schicken, damit die Mittel im nächsten Doppelhaushalt bereitgestellt werden.“ Weigand forderte, man müsse ein Infrastrukturpaket mit direkten Zuschüssen des Freistaats bereitstellen, keine teuren Förderprogramme.

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