Nachrichtenportal Deutschland

Nach Diebstahl: Mehr Kameras sollen den Louvre in Paris sicherer machen

Stand: 7. November 2025 16:02 Uhr

Nach dem spektakulären Diebstahl im Louvre in Paris sollen mehr Kameras für mehr Sicherheit sorgen. Der Museumsdirektor verspricht auch die baldige Rückkehr der fast eroberten Krone von Kaiserin Eugénie.

Knapp drei Wochen nach dem Raub der Kronjuwelen im Pariser Louvre will der Museumsdirektor nun einen schon länger bestehenden Sicherheitsplan umsetzen. „Wir arbeiten seit 2022 an einem Sicherheitsplan und dieser wird ab heute umgesetzt“, sagte Laurence des Cars gegenüber dem Sender France Info.

Es war das erste Mal seit dem Diebstahl, dass der Museumsdirektor Fragen von Journalisten beantwortete. Vor allem die Überwachung mit Videokameras werde verstärkt, sagte des Cars. „Das ist eine bekannte Schwachstelle, denn nur 40 Prozent der Ausstellungsräume sind damit ausgestattet“, räumte sie ein.

Scharfe Kritik vom französischen Rechnungshof

Des Cars reichte nach dem Diebstahl ihren Rücktritt ein, der jedoch von der Regierung nicht akzeptiert wurde. Die Museumsdirektorin wies Vorwürfe des Rechnungshofs zurück, sie habe in den letzten Jahren „falsche Prioritäten“ gesetzt und deutlich mehr Geld für den Ankauf neuer Werke ausgegeben als für den Schutz bestehender. „Der Rechnungshof hat den Blick eines Buchhalters“, sagte sie und verwies auf den am Vortag veröffentlichten kritischen Bericht der Institution.

Der Ankauf neuer Werke gehört zu ihrer Aufgabe. „Ich denke, es ist den Franzosen sehr wichtig, ihr kulturelles Erbe weiter zu bereichern“, sagte sie. Der Louvre muss weiterhin die Möglichkeit haben, Meisterwerke in die nationalen Sammlungen aufzunehmen.

Des Cars verwies auf die außergewöhnlichen Dimensionen des meistbesuchten Museums der Welt: „Der Louvre erstreckt sich über 37 Hektar im Zentrum von Paris, es sind 35.000 Werke ausgestellt, 2.200 Sicherheitsleute sind im Einsatz und jedes Jahr kommen neun Millionen Besucher“, sagte sie kurz vor einer Krisensitzung des Museumsdirektoriums.

Noch keine Spur von den Juwelen

Die beim Louvre-Diebstahl gestohlenen Kronjuwelen im Wert von 88 Millionen Euro sind bislang nicht wieder aufgetaucht. Derzeit sitzen drei Männer und eine Frau im Alter zwischen 34 und 39 Jahren in Untersuchungshaft. Zwei der Männer sind wegen früherer Diebstähle vorbestraft. Die Suche nach einem weiteren Verdächtigen und möglichen Kunden geht weiter.

Die Einbrecher gelangten am 19. Oktober mit Hilfe eines Lastenkrans durch ein Fenster in das Erdgeschoss des berühmten Museums. Dort brachen sie eine Vitrine auf und stahlen mehrere Diademe, Halsketten und Ohrringe, die zu den französischen Kronjuwelen zählen. Sie flüchteten mit dem Lastenkran und dann mit Motorrollern.

Die fast eroberte Krone der Kaiserin Eugénie wird bald wieder im Louvre ausgestellt.

Die Krone von Kaiserin Eugénie wird bald zurückkehren

Bei ihrer Flucht verloren die Diebe unweit des Museums die gestohlene Krone der Kaiserin Eugénie. Dem Auto zufolge soll das Stück demnächst erneut im Louvre präsentiert werden. „Diese Rückkehr wird ein schönes Symbol für die Wiedergeburt des Museums sein“, sagte der Museumsdirektor. Die wichtigsten Teile der Krone seien intakt gewesen, erklärte das Auto. „Allerdings fehlen einige kleine Diamanten und einer der acht Steinadler.“ Die Wiederherstellung wird einige Zeit dauern.

Ersten Ermittlungen zufolge wurde die Krone beim Herausbrechen aus der Vitrine beschädigt, nicht durch einen Sturz. Laut de Cars dürfte ein schmaler Schnitt, den die Diebe mit einem Schneidrad vorgenommen hatten, für den Schaden verantwortlich sein.

Die mit 1.354 Diamanten und 56 Smaragden besetzte Krone gehörte Eugénie, der Frau von Napoleon III. Mehrere Gönner haben bereits ihre Unterstützung für die Restaurierung zugesagt.

Die mobile Version verlassen