Nach einem Wirbel um „ttt“-ModerationThilo Mischke legt ein schockierendes Geständnis ab
Ende 2024 stellt die ARD Thilo Mischke als neuen Mann bei „ttt – titel, themen, temperamente“ vor. Doch aufgrund der bisherigen Aussagen des Moderators hagelte es heftige Kritik. Der Sender zieht sein Stellenangebot zurück – und Mischke stürzt in ein tiefes Loch, wie er nun verrät.
Der Journalist und Autor Thilo Mischke sprach im „Hotel Matze“-Podcast offen darüber, wie sehr ihn die Kritik nach seiner angekündigten Moderation von „ttt – titel, themen, temperamente“ traf. „Am 26. Dezember habe ich versucht, mich umzubringen“, sagt der 44-Jährige. „Ich wollte sterben, um dieser Situation zu entkommen.“
Die öffentliche Feindseligkeit und der Druck trieben ihn zur Verzweiflung. „Ich muss diese drastischen Worte wählen, damit die Leute es verstehen“, erklärt Mischke. „Das Leben ist in diesem Moment vorbei.“ Auch sein Umfeld litt unter den Angriffen gegen ihn. „Meine Mutter ist kaputt. Immer noch“, berichtet Mischke. „Keine Mutter kann es ertragen, ihr geliebtes Kind so leiden zu sehen.“
Mischke erklärt im Gespräch, dass er es kaum ertragen könne, wie die Öffentlichkeit ihn wahrnehme – als „homophoben, behindertenfeindlichen, frauenfeindlichen, gewaltverherrlichenden Mann“. Nichts davon entspricht seinem Wertekompass. Eine Chance, dieses Bild zu korrigieren, sah er lange Zeit nicht: „Dazu war ich psychisch nicht in der Lage.“
Nachdem die ARD Mischkes Engagement für das Kulturmagazin bekannt gegeben hatte, brach im Netz eine Welle der Empörung aus. Aber es braute sich nicht nur ein Shitstorm zusammen. Auch rund 100 Kulturschaffende sprachen sich in einem offenen Brief gegen Mischke als „ttt“-Moderator aus.
Auslöser waren Passagen aus dem 2010 erschienenen Buch „In 80 Frauen um die Welt“ und Mischkes Aussagen in einem Podcast zum Thema Vergewaltigung aus dem Jahr 2019. Der Sender unterstützte ihn zunächst, doch kurze Zeit später zog die ARD ihr Angebot an ihn zurück. Die Moderation, die für Mischke ein berufliches Highlight hätte sein sollen, wurde ihm entzogen – und der Absturz begann.
Auch Mischke sagt im aktuellen Gespräch, dass er aus den Debatten um sein Buch viel gelernt habe. Er nennt das nun „Scheiße“ und bezeichnet es als „Produkt seiner Zeit“. Mischke sagte, er würde sich gerne für immer dafür entschuldigen, „und ich sage Ihnen: So etwas war früher möglich und ich bin froh, dass es heute nicht mehr möglich ist.“ Über seine Aussagen im Podcast sagt er: „Wenn ich das gehört hätte, wäre ich wirklich eklig geworden.“
Unterdessen fordert Mischke die Medien zu mehr journalistischer Sorgfalt auf. Er beklagt, dass er bei der Berichterstattung selten direkt mit Journalisten konfrontiert wurde. Stattdessen wurden Meinungsbeiträge und Behauptungen veröffentlicht. „Eines Tages wird sich jemand umbringen“, warnt er. Mittlerweile hat er sich wieder stabilisiert. Mischke arbeitet weiterhin als Reporter für ProSieben.
