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Nach dem Friedman-Skandal: Klützer-Literaturhaus-Direktor Hintz muss gehen – Kultur

Elke by Elke
Oktober 22, 2025
in Lokalnachrichten
Nach dem Friedman-Skandal: Klützer-Literaturhaus-Direktor Hintz muss gehen – Kultur

Als Oliver Hintz, der Leiter des Literaturhauses „Uwe Johnson“ in der Ostseestadt Klütz, vor vier Wochen an die Öffentlichkeit ging, um über die Kommunalpolitik zu informieren, die sich ungebührlich in den Programmablauf seines Hauses einmischte, war ihm bereits bewusst, dass er damit seinen Job aufs Spiel setzte. Er hatte das Amt erst wenige Monate zuvor angetreten und als eine seiner ersten Amtshandlungen die „Hannah-Arendt-Woche“ ins Leben gerufen, die erstmals im November 2026 stattfinden sollte. Für die Eröffnungsveranstaltung konnte er mit dem Publizisten Michel Friedman einen für die Region außerordentlich bekannten Autor gewinnen, musste ihn aber bald auf Druck der Stadtverwaltung absagen.

Bundesweit berichteten Medien über den Fall, Landespolitiker äußerten sich besorgt, und Ende September rief der Schriftstellerverband PEN Berlin zu einer Kundgebung in Klütz auf. Von da an hätte sich die Geschichte unterschiedlich entwickeln können: Man hätte sich an einen Tisch setzen können, der ehrenamtliche Bürgermeister Jürgen Mevius (Unparteiische Wählervereinigung) hätte seine Gründe darlegen können und gemeinsam hätte man ein neues Programm für 2027 entwerfen können.

Die „Hannah-Arendt-Woche“ neigt sich dem Ende zu; Fast alle Autoren haben ihre Teilnahme abgesagt

Nun scheint es genau so zu kommen, wie Oliver Hintz es von Anfang an erwartet hatte: Der Direktor des Klützer Literaturhauses steht offenbar vor seiner Entlassung. Hintz sagte der SZ auf Nachfrage, dass er selbst noch nicht von den zuständigen Behörden informiert worden sei. Er hat es nur von dort selbst bekommen Ostseezeitung Erfahrung. Bürgermeister und Stadträte reagierten seit Wochen nicht auf seine E-Mails und Anrufe. Als er von der Frankfurter Buchmesse zurückkam, war sein Zugang zu den Systemen des Literaturhauses bereits abgeschaltet und keines seiner Passwörter funktionierte mehr. Für den 27. Oktober wurde eine Stadtratssitzung einberufen, bei der seine Befreiung voraussichtlich nur formalisiert wird.

Kundgebung in Klütz

:Gehen Sie in die hinteren Reihen

In der Stadt, die Michel Friedman gerade erst abgewiesen hatte, veranstaltet PEN Berlin eine Kundgebung – und trifft auf eine Bevölkerung, die mit allen Mitteln versucht, vernünftig miteinander auszukommen. Eindrücke von einem emotionalen Abend.

Natürlich hätte man auch gerne mit Bürgermeister Jürgen Mevius über die Ereignisse gesprochen. Allerdings verfolgt er vom ersten Tag der Affäre an konsequent eine zweigleisige Kommunikationsstrategie: Im ersten Schritt reagiert er entweder gar nicht oder herablassend auf Presseanfragen, im zweiten Schritt beklagt er eine einseitige Berichterstattung und gibt sich als Opfer einer Kampagne aus. Die SZ forderte ihn außerdem dazu auf, mit mehrtägiger Frist Fragen zum Vorgang zu beantworten – ohne Ergebnis. Diese Strategie wird mittlerweile vor allem am äußersten rechten Rand des politischen Spektrums eingesetzt und kann daher dem leicht auszuräumenden Verdacht, dass Friedman nicht zuletzt aufgrund seines Judentums ein Auftritt in Klütz verwehrt blieb, nicht wirksam entgegenwirken. Die Amtszeit von Mevius geht auf die Zielgerade. Wenige Tage nach Erscheinen der ersten Berichte gab er seinen Rücktritt bekannt.

Mit dem erwarteten Rücktritt von Oliver Hintz verlieren viele seiner Projekte nun ihre Grundlage. Die „Hannah-Arendt-Woche“ steht vor dem Ende, nachdem fast alle Autoren ihre Teilnahme abgesagt haben. Ein von ihm abhängiges Schulprojekt findet nicht mehr statt. Damit findet auch das Projekt ein jähes Ende, das Literaturhaus in einer ländlichen Region, in der laut Umfragen derzeit rund 40 Prozent der Bürger die AfD wählen würden, zu einer Institution zu machen, die sich als gesellschaftspolitischer Akteur versteht.

Kritik aus dem Westen löst im Osten oft einen erlernten rebellischen Reflex aus

Nach dem Skandal sei die städtische Öffentlichkeit in verschiedene Lager gespalten, berichtet Hintz. Die einen unterstützten ihn, die anderen applaudierten Jürgen Mevius, die dritte Gruppe stimmte ihm im Prinzip zu, ärgerte sich aber, dass er sich gegen die Presse wandte. Gerade in dieser Gruppe dürfte ein bisher wenig beachteter Strang dieser Debatte eine Rolle gespielt haben: der Ost-West-Konflikt.

Oliver Hintz ist in Lübeck aufgewachsen. Er kommt also aus der Region und zugleich von weit her. Die FAZ war damals die erste Zeitung, die über den Fall berichtete, was unweigerlich Erinnerungen an ein mediales Hegemonialverhältnis weckte, das in Ostdeutschland tendenziell präsenter ist als im Westen. Dieser Verhärtung widmete der Leipziger Literaturwissenschaftler Dirk Oschmann im vergangenen Jahr in seinem Bestseller „Der Osten – eine Erfindung des Westens“ einen längeren Wutausbruch. Dort lässt sich ausführlich nachlesen, warum es in vielen postsozialistischen Bereichen am ehesten zu einer Art erlerntem Aufbegehrensreflex kommt, wenn sie von einem westdeutschen Medium auf diese Weise ins antisemitische Zwielicht geworfen werden.

Das ist die Dimension, die weit über diesen Fall hinausgeht und in naher Zukunft an einigen Wahlsonntagen im Osten wieder zur Sprache kommen dürfte. Die Tragödie liegt hier nicht zuletzt darin, dass es der Rechten gelungen ist, dieses Gefühl der Wehrlosigkeit gegenüber der westdeutschen Kontrolle so erfolgreich zu monopolisieren und mit nationalistischer, autoritärer Ideologie zu verbinden.

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