VON OLIVER GRISS UND STEFAN MATZKE (FOTO)
SSV JAHN REGENSBURG – TSV 1860 MÜNCHEN 4:0.
Da brüllte der Löwe: Dähne (db24 Note 5) – Rittmüller (5), Dulic (5), Reinthaler (5), Voet (6/90. Faßmann), Lippmann (6/76. Wolfram 5) – Jacobsen (5), Philipp (5,5/77. Hobsch 5), Christiansen (6/45. Maier 5) – Volland (6/45. Niederlechner 6), Haugen (6).
So spielte der SSV Jahn Regensburg: Gebhardt – Stolze (69. Schönfelder), Wurm, Fe. Strauss, Ziegele (50. Mätzler), Bauer – Saller (69. Müller), Fein, Eichinger – Hermes (88. Galjen), Hottmann (88. Dietz)
Ziele: 1:0 (32.) Hermes, 2:0 (75.) Wurm, 3:0 (80./Elfmeter) Eichinger, 4:0 (86.) Müller.
Gelbe Karten: Hottmann – Volland, Maier.
Zuschauer/Löwenanteil: 15.210/4.000.
Schiedsrichter: db24 Note 2 für Robert Schröder. Der 40-jährige Bundesliga-Schiedsrichter musste zwei knifflige Situationen klären, die er jeweils richtig entschied: Regensburgs Hermes fiel im Strafraum, es kam zu einer Berührung mit Reinthaler (5.) – das ist aber kein Elfmeter. Allerdings war die Elfmeter-Entscheidung in der 80. Minute richtig: 1860-Verteidiger Dulic stürzte Regensburgs Hottmann illegal – da gab es keine zwei Meinungen.
Die db24-Spielbewertung: Note 3,5. Für den neutralen Fußballfan war es auf jeden Fall ein unterhaltsamer (aber auch nebliger) Sonntagabend – für den Lions-Fan hingegen ein Ereignis, das man leichter vergisst. Selten war ein 1860-Team in den letzten 30 Jahren so aus den Fugen geraten wie das um Volland und Niederlechner. Den Kauczinski Lions fehlte offenbar der Zweikampf und die Mentalität – und so hatten die Gastgeber leichtes Spiel gegen die zahnlosen Löwen. Ehrlich gesagt waren die Regensburger mit 1860 gnädig, denn das Spiel hätte 1:8 oder 1:9 enden können.
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Die db24-Kurvenanalyse: Note 4,0. Über 4.000 Lions-Fans folgten der Mannschaft nach Regensburg – Bundesliga-Unterstützung. Doch die Ultras suchten schnell nach anderen Themen: „Wir scheißen auf den Investor.“ Oder: „Egal welche Liga…“ Am Ende nahm die Stimmungsgruppe sich selbst ins Visier und besang den Europapokal. Es gab Pfiffe, aber keine Kritik. Sagt auch viel. Das Verhalten einiger Chaoten im Jahnstadion war unterirdisch: Sitzschalen wurden aus ihrer Verankerung gerissen – und anschließend wurden mehrere Abteile im Schnellzug zurück nach München ruiniert.
Zum Lachen: Torwart Thomas Dähne wurde am Spieltag Vater – und stand trotzdem noch in der Lions-Box. Glückwunsch! Und: Lasse Faßmann (19) feierte sein Drittliga-Debüt – willkommen im Verein!
Weinen: Regensburg bleibt für Sixty ein Angstgegner. Hallo, zweite Liga!
Der Trainer-Check: db24 Note 6 für Markus Kauczinski. Wer seine Mannschaft so in ein Bayern-Derby schickt, hat seine Hausaufgaben vorher nicht richtig gemacht. Die Lions wirkten emotionslos, leidenschaftslos, überwältigt – und ohne Körpersprache in diesem prestigeträchtigen Duell und ohne Matchplan. Und das nur eine Woche nach dem überzeugenden 3:0-Sieg über Tabellenführer Energie Cottbus. Auch von der Bank gab es in der ersten Halbzeit keinen Impuls, kein Zeichen – keine Auswechslung. Die Löwen wurden hingerichtet wie selten zuvor. Dass Kauczinski nach dem Spiel zumindest klare Worte fand, ehrt ihn – ändert aber nichts an der desaströsen Leistung seiner Mannschaft.
Mein Löwenheld: Rekordspieler Harald Cerny saß auf der Tribüne im Jahnstadion. Sein Rekord (238-mal in der Bundesliga für 1860) ist ein Zeichen für die Ewigkeit.
Der beste Spieler auf dem Platz: Adrian Fein, der Dreh- und Angelpunkt der siegreichen Regensburger Mannschaft (db24-Bewertung 1,5).
So sieht es aus, sechzig: Im Toto-Cup-Viertelfinale in Aubstadt (Mittwoch) werden wir sehen, ob Kauczinskis Worte („Geh nicht zurück zur Tagesordnung“) bei der Mannschaft angekommen sind. Der Aufstieg im Landeswettbewerb ist unumgänglich.
