
AUDIO: Nach Brand auf der Ostsee: Öltanker „Annika“ noch in Reparatur (1 Min)
Stand: 11. Oktober 2025 7:38 Uhr
Schwarzer Rauch vor der Ostseeküste zwischen Warnemünde und Kühlungsborn: Vor einem Jahr gab es einen Brand auf dem Tanker „Annika“, der mit 600 Tonnen Öl beladen war. Die Reparaturarbeiten befinden sich in der Endphase.
Nach dem schweren Brand auf der Ostsee ging der Öltanker „Annika“ Anfang des Jahres zur Reparatur in die Strela Shiprepair-Werft in Stralsund. Das 73 Meter lange Schiff konnte nun die Halle verlassen und liegt nun für letzte Arbeiten am Pier. Nach Angaben des Unternehmens seien die Hauptreparaturen abgeschlossen und der Innenausbau sei nun im Gange. Insbesondere der Schaden an den Kontrollsystemen war größer als erwartet. Die Abnahme soll in den kommenden Wochen erfolgen.
Bericht zur Brandursache für 2026 geplant
Auf Anfrage teilte die Bundesstelle für Seeunfalluntersuchung mit, dass die Ermittlungen zur Brandursache abgeschlossen seien. Der entsprechende Bericht soll erst nächstes Jahr veröffentlicht werden. Nach neuesten Ermittlungen kam es am 11. Oktober 2024 zu einem Brand im Maschinenraum des mit 600 Tonnen Öl beladenen Tankers. Das Schiff startete gegen 8 Uhr morgens in Rostock und stoppte kurz nach 9 Uhr abrupt
Besatzung: Alle sieben Matrosen wurden gerettet
Der Vorarbeiter der Seenotrettung Kühlungsborn, Rainer Kulack, vom Seenotrettungsboot „Wilma Sikorski“ der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS), schilderte dem NDR damals seine Eindrücke: „Von der Brücke und aus dem Schornstein brannte es heftig.“ Das Rettungsboot hatte die Aufgabe, die Besatzung des Havaristen zu retten, wie man in der Seefahrersprache sagt. Das war etwas schwierig, da es damals auf der Ostsee anderthalb Meter hohe Wellen gab. Zwei Besatzungsmitglieder der „Annika“ atmeten Rauch ein. Die Besatzung der „Wilma Sikorski“ brachte die beiden nach Kühlungsborn. Die Feuerwehr hatte dort Notzelte aufgebaut.
Zu Wasser, zu Land und aus der Luft: 120 Einsatzkräfte
Insgesamt waren rund 120 Einsatzkräfte zu Wasser, zu Lande und in der Luft unter der Leitung des Deutschen Einsatzkommandos im Einsatz. Drei Löschschiffe bekämpften den Brand mehrere Stunden lang von außen auf der Ostsee. Am Abend war es unter Kontrolle. Nach Angaben der Unfallleitung erfasste das Feuer offenbar das gesamte Heck des Schiffes. Die Ladung – Öl und Chemikalien – war jedoch nicht betroffen. Aus taktischen Gründen entschied sich die Gesamteinsatzleitung, die Brandbekämpfung an einem Liegeplatz an Land fortzusetzen. Deshalb wurde das Schiff nach den ersten Löscharbeiten in den Rostocker Hafen geschleppt.