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Nach Ausgrabungen in Khan Yunis: Hamas übergibt eine weitere Leiche an Israel

Nach Ausgrabungen in Khan Yunis


Hamas übergibt eine weitere Leiche an Israel

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Die Hamas sagt, sie habe Schwierigkeiten, die Bedingungen des Waffenstillstands einzuhalten und alle toten Geiseln zu übergeben. Jetzt ist ein weiterer Sarg in Israel angekommen. Künftig werden dort auch drei Bundeswehrsoldaten den Waffenstillstand überwachen.

Die islamistische Hamas hat die mutmaßliche Leiche einer weiteren toten Geisel übergeben. Die israelische Armee teilte mit, der Sarg sei Mitarbeitern des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) übergeben worden. Er befindet sich bereits auf israelischem Territorium und ist auf dem Weg zum Nationalen Forensischen Institut in Tel Aviv, wo die Leiche identifiziert werden soll.

Die Hamas äußerte sich zunächst nicht dazu, wo die Überreste geborgen wurden. Auf von arabischen Medien verbreiteten Bildern waren Milizionäre bei Ausgrabungen in Khan Yunis im südlichen Gazastreifen zu sehen. Berichten zufolge wurde die Leiche in einem Tunnel begraben.

Gemäß der Waffenstillstandsvereinbarung muss die Hamas insgesamt 28 Leichen übergeben. Sollte Israel die Identität der nun überführten Leiche bestätigen, würden 18 tote Geiseln im Gazastreifen verbleiben. Die Hamas sagte, es sei für sie schwierig, die Leichen zu finden, da sie unter den Trümmern bombardierter Gebäude und Tunnel begraben seien. Israelische Beamte widersprechen dieser Darstellung. Die Hamas habe Kenntnis von und Zugang zu einer „zweistelligen Zahl“ toter Geiseln, hieß es in israelischen Medien.

Die Islamisten hatten bereits am vergangenen Montag die letzten 20 lebenden Geiseln freigelassen. Die erste Phase des von US-Präsident Donald Trump initiierten Waffenstillstands im Krieg zwischen Israel und der Hamas sieht die Freilassung und Übergabe aller lebenden und toten Geiseln vor.

In weiteren Schritten soll die Hamas nach Trumps Plan ihre Waffen niederlegen, eine Übergangsregierung ohne Beteiligung der Islamisten eingesetzt und der Wiederaufbau des zerstörten Küstengebiets eingeleitet werden. Der Waffenstillstand ist fragil. Die konkrete Umsetzung des Trump-Plans weist noch viele Fragezeichen auf.

Die Bundeswehr schickt drei Soldaten

Unter anderem zeigt die Hamas bisher wenig Bereitschaft zur Entwaffnung. Noch immer ist die israelische Armee auf fast der Hälfte des Gaza-Territoriums stationiert. Ihr Rückzug ist an die Bedingung geknüpft, dass die Hamas ihren Verpflichtungen aus dem Waffenstillstandsabkommen nachkommt. Gleichzeitig droht Israel mit einer Rückkehr zum Krieg, wenn die Hamas diese Anforderungen nicht erfüllt.

Unterdessen schickt die Bundeswehr drei Soldaten in den Süden Israels, um den Friedensprozess im Gaza-Krieg zu überwachen. Das Verteidigungsministerium teilte mit, dass nächste Woche zwei Stabsoffiziere und in der Anfangsphase ein Brigadegeneral eingesetzt werden sollen. Die Soldaten sind uniformiert, aber unbewaffnet im von den USA betriebenen Civil Military Coordination Center (CMCC) im Einsatz. Den Angaben zufolge soll es sich dabei um rund 200 Soldaten handeln.

US-Medienberichten zufolge handelt es sich bei dem Kontrollzentrum um eine im Aufbau befindliche Militäreinheit unter US-Führung, die im Süden Israels nahe dem Gazastreifen stationiert werden soll. Zu den Aufgaben des Zentrums gehört nach Angaben des Verteidigungsministeriums die Überwachung des Waffenstillstands zwischen Israel und der Hamas sowie die Beseitigung der Kriegslasten und die Koordinierung der humanitären Hilfe. Ein Einsatz seiner Mitglieder im Gazastreifen ist ausgeschlossen.

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