Stand: 20. Oktober 2025 8:14 Uhr
Eine Gruppe von fünf Männern soll 2024 in Greifswald einen Polizisten und seinen Begleiter niedergeschlagen haben. Der Prozess wegen schwerer Körperverletzung gegen den Hauptangeklagten beginnt heute.
In Greifswald (Kreis Vorpommern-Greifswald) beginnen heute die gerichtlichen Ermittlungen zum brutalen Angriff auf einen Polizisten im August vergangenen Jahres. Eine Gruppe von fünf Personen riss den damals 28-Jährigen und seine Begleiterin nieder und verletzte sie schwer. Der Prozess gegen den Hauptangeklagten wegen gefährlicher Körperverletzung beginnt heute vor dem Schwurgericht des Landgerichts Greifswald. Für den Prozess sind vier Verhandlungstage angesetzt.
Polizei: Die Kriminalität hing mit der Arbeit zusammen
Die Tat soll sich nachts in der Greifswalder Innenstadt ereignet haben: Der Polizist, der nicht im Dienst war, traf auf eine Gruppe von fünf Männern mit einer Begleitperson. Die mutmaßlichen Täter traten den Polizisten und seinen Begleiter zu Boden und verletzten ihn so schwer, dass einer von ihnen seine Zähne verlor. Nach Angaben der Polizei stand die Tat „in einem klaren Zusammenhang mit der dienstlichen Tätigkeit des Geschädigten“. Der Beamte soll mit den Worten „Scheißpolizist“ beleidigt worden sein. Er erlitt einen mehrfachen Bruch des Nasenbeins und sein Begleiter erlitt ein Schädel-Hirn-Trauma. Die Ermittler gehen davon aus, dass es sich bei den Hauptverdächtigen um gewalttätige Anhänger des FC Hansa Rostock handelt.
Im November müssen sich die anderen vier Männer, die damals 17 bis 19 Jahre alt waren, vor dem Jugendschwurgericht verantworten. Im Falle einer Verurteilung drohen ihnen eine Geldstrafe oder eine Gefängnisstrafe von bis zu fünf Jahren; Dem 31-jährigen Hauptangeklagten drohen bis zu zehn Jahre.
Innenminister Pegel fordert eine harte Reaktion
Zum Auftakt des Prozesses gegen den Hauptangeklagten fordert Innenminister Christian Pegel (SPD) eine klare, harte Reaktion. „Wir wollen natürlich ein ganz klares Signal, auch bei der Verurteilung, an diejenigen, die dieses Verbrechen begangen haben. Wir brauchen auch ein klares Signal an mögliche Nachahmer: Wer Polizisten angreift, greift nicht nur Menschen an, was schlimm genug ist und Strafe verdient, sondern er greift den Staat an.“