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Nach Angaben der Internationalen Union für Naturschutz ist das Wattenmeer zunehmend bedroht

Nach Angaben der Internationalen Union für Naturschutz ist das Wattenmeer zunehmend bedroht

Stand: 11. Oktober 2025 16:24 Uhr

Mittlerweile lautet die Bewertung nur noch „gut, mit Vorbehalten“: Die Internationale Union für Naturschutz bewertet das Weltnaturerbe Wattenmeer schlechter als noch vor fünf Jahren. Es bestehen ernsthafte Bedrohungen – der Schutz muss verbessert werden.

Das Weltnaturerbe Wattenmeer ist heute stärker bedroht als noch vor fünf Jahren. Zu diesem Schluss kommt die Weltnaturschutzunion IUCN in einer auf ihrem Kongress in Abu Dhabi veröffentlichten Analyse. Das Wattenmeer in Deutschland, Dänemark und den Niederlanden steht seit 2009 auf der Weltnaturerbeliste, die derzeit 271 Einträge umfasst.

In der Bewertung 2020 bewertete die IUCN das Wattenmeer im Hinblick auf die Erhaltungsaussichten mit „gut“ – nun lautet das Urteil: „gut, mit einigen Bedenken“.

Der Grund: „Das Wattenmeer ist großen Bedrohungen in Bezug auf Klimawandel, chemische Verschmutzung durch Industrie und Landwirtschaft, invasive gebietsfremde Arten, nicht nachhaltige Fischerei, Industrie- und Hafenentwicklung (einschließlich Seeverkehr), die Entwicklung von Offshore-Windparks und den Druck von Besuchern ausgesetzt.“ IUCN-Generalsekretärin Grethel Aguilar nennt den Bericht einen Aufruf zum Handeln. Um viele Welterbestätten zu erhalten, muss der Schutz verbessert werden.

Einzigartige Landschaften und Schutzgebiete

Zu den Naturerbestätten zählen Naturlandschaften, Schutzgebiete für gefährdete Tier- und Pflanzenarten oder außergewöhnliche geologische Formationen. Sie werden von der UN-Kulturorganisation (UNESCO) als einzigartig anerkannt und sollten für künftige Generationen erhalten bleiben.

Neben dem Wattenmeer gibt es in Deutschland noch zwei weitere: das Bergwerk Messel in Darmstadt, wo die IUCN keine Probleme sieht, und fünf Buchenwaldgebiete in Thüringen, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg. Sie stehen zusammen mit entsprechenden Wäldern in anderen Ländern auf der Liste, darunter Albanien, Rumänien und der Ukraine. Wie schon im Jahr 2020 sieht die IUCN „erhebliche Bedenken“ hinsichtlich des Naturschutzes. Ob alle Wälder von der negativen Bewertung betroffen sind oder nur die in bestimmten Ländern, sagt der Bericht nicht.

Der Klimawandel ist die größte Bedrohung

Der Klimawandel bedroht mittlerweile 43 Prozent der Naturerbestätten der Welt. Laut einer Analyse der IUCN sind 117 von 271 Standorten einem hohen oder sogar sehr hohen Erhaltungsrisiko ausgesetzt. Im Jahr 2020 galt der Klimawandel damals nur für 33 Prozent der Naturerbestätten als große Bedrohung.

Darüber hinaus gelten auch die Invasion invasiver Arten sowie Krankheiten wildlebender Tiere und Pflanzen als Bedrohung. Die IUCN ist eine der größten Naturschutzorganisationen der Welt. Sie veröffentlicht unter anderem die Rote Liste gefährdeter Tier- und Pflanzenarten. Zu den Mitgliedern zählen Regierungsbehörden, wissenschaftliche Einrichtungen und Nichtregierungsorganisationen.

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