Christina Block darf ihre beiden Kinder nicht mehr sehen. Dem Hamburger Unternehmer wurden im April von einem dänischen Gericht das Umgangs- und Sorgerecht entzogen. Block legte gegen die Entscheidung Berufung ein, doch das dänische Landgericht in Viborg bestätigte nun das Urteil und sprach dem Vater der Kinder, Stephan Hensel, das alleinige Sorgerecht zu. Zuvor hatte „Bild“ darüber berichtet.
Hensels Anwalt Philip von der Meden bestätigte gegenüber unserer Redaktion das Urteil und sagte, gleichzeitig sei festgestellt worden, dass es in Dänemark zu keiner „Entfremdung“ der Kinder gekommen sei. Das war der Vorwurf von Christina Block gegen ihren Ex-Mann Hensel.
Christina Block zum Gerichtsurteil: „Ich bin schockiert“
Auf Nachfrage erklärte Christina Block: „Ich bin schockiert über das Urteil in Dänemark. Ich hätte gehofft, dass dem dänischen Gericht vor einer so weitreichenden Entscheidung endlich ein familienpsychologisches Gutachten über den psychischen Zustand unserer Kinder und die Erziehungsfähigkeit beider Elternteile vorliegt.“ Sie hätte sich ein psychologisches Gutachten gewünscht, das die Situation der Kinder Klara und Theo in Dänemark „endlich professionell beleuchten und objektiv beurteilen“ könnte.
Ihr Ex-Mann habe einen Bericht „boykottiert“ und blockiert. Niemand hat überprüft, ob das, was Klara und Theo sagen, wirklich das ist, was sie meinen oder „was sie zu sagen haben“. Sie sagte außerdem: „Ich hatte gehofft, dass mir das dänische Gericht zumindest das Umgangsrecht zu meinen Kindern gewähren würde – in der nie versiegenden Hoffnung, sie endlich wiedersehen zu können. Zu meinen Kindern Theo, Klara und Johanna hatte ich seit mehr als vier Jahren keinen persönlichen Kontakt mehr.“ Es sei eine unerträgliche Situation, die laut Block mit der rechtswidrigen Entführung des Kindes durch den Vater begann.
Mitte November dürften die Kinder voraussichtlich im Prozess vor dem Hamburger Landgericht aussagen. Auch die in Hamburg lebende Tochter von Christina Block könnte aussagen. Die Mutter erklärte außerdem: „Trotz meiner Enttäuschung werde ich mich weiterhin für meine Kinder einsetzen.“ Sie schloss es nicht aus, sich an den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte zu wenden.
Christina Block: Wurden ihre Kinder entführt?
Block, deren Vater Eugen Block die Steakhouse-Kette „Block House“ und das Luxushotel Grand Elysée gründete, streitet seit Jahren mit ihrem Ex-Mann Stephan Hensel um das Sorgerecht für die beiden jüngsten ihrer vier Kinder. Der Vater gab sie nach einem Wochenendbesuch im August 2021 nicht zu ihrer Mutter zurück – rechtswidrig, so die Hamburger Staatsanwaltschaft. Außerdem wird ihm Kindesentführung vorgeworfen. Es wurde noch kein Fall eröffnet.
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In der Silvesternacht 2023/24 sollen der damals zehnjährige Sohn und die 13-jährige Tochter von Mitarbeitern eines israelischen Sicherheitsunternehmens entführt und zu ihrer Mutter gebracht worden sein. Nach einigen Tagen mussten sie aufgrund einer Gerichtsentscheidung zu ihrem Vater nach Dänemark zurückkehren.
Christina Block wird nun in Deutschland beschuldigt, in der Silvesternacht den Befehl gegeben zu haben, Klara und Theo aus der Obhut ihres Ex-Mannes in Dänemark zu entführen. Sie bestreitet die Vorwürfe. Mit ihr stehen in Hamburg sechs weitere Verdächtige vor Gericht, darunter ihr Lebensgefährte Gerhard Delling, der frühere ARD-Sportmoderator.
lro/ryb/dpa
