Der wegen mutmaßlicher Anschlagspläne festgenommene Syrer lebte als Asylbewerber mit sogenanntem subsidiärem Schutz in Deutschland. Das sagte der Leiter des Landeskriminalamts (LKA) Berlin, Christian Steiof, bei einer Befragung im Innenausschuss des Abgeordnetenhauses. Subsidiär Schutzberechtigte haben keinen Anspruch auf Asyl, genießen aber Schutz, weil ihnen in ihrem Heimatland ein Schaden droht.
Der 22-jährige Syrer war derjenige Polizei daher im Zusammenhang mit islamistischen Aktionen noch nicht aufgefallen. Es sind auch keine Kontakte zu Islamisten bekannt. Nach Angaben der Berliner Innensenatorin Iris Spranger (SPD) lebt der Mann seit 2023 in Deutschland.
Noch ist unklar, wo genau der mutmaßliche Angriff stattfinden sollte. „Ziel des Angriffs ist die Erkenntnis, dass er in Deutschland stattgefunden haben soll“, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Berlin Die Nachrichtenagentur dpa. Er schloss nicht aus, dass der mutmaßliche Anschlag in Berlin stattgefunden habe, sagte aber auch, dass es dafür bisher keine konkreten Beweise gebe. Der Bild hatte zuvor berichtet, dass der Mann ein Ziel in Berlin im Auge hatte.
Die Frage, ob Helfer oder Komplizen an den mutmaßlichen Anschlagsplänen beteiligt waren, lässt sich bislang nicht beantworten. „Auch dort laufen die Ermittlungen weiter“, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft.
Das Handy des Verdächtigen soll Klarheit schaffen
Das Handy des Verdächtigen soll nun Klarheit schaffen. Das Kriminaltechnische Institut der Polizei wird das Smartphone des Mannes untersuchen. „Wichtig wird sein, was bei der Auswertung der elektronischen Speichermedien herauskommt“, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft. Die Polizei will auch weitere Gegenstände überprüfen, die bei der Durchsuchung am Samstag sichergestellt wurden: zum Beispiel verschiedene feuertaugliche Utensilien und Sprengkörper.
Die Polizei nahm den Mann am Samstag fest. Er sitzt jetzt in Untersuchungshaft. Ihm wird vorgeworfen, einen islamistischen Anschlag geplant zu haben. Nach Angaben von LKA-Chef Steiof erhielt die Polizei den Hinweis auf den Tatverdächtigen Ende letzter Woche. Die Gewerkschaft der Polizei dankte einem „Auslandsgeheimdienst“ für den Hinweis.
