München – Sie will die Bevölkerung vor der Klimakatastrophe warnen – und ist Dauergast vor Gericht. Anja Windl (28) aus Niederbayern, eines der bekanntesten Gesichter der Klimaaktivisten (ehemals „Last Generation“) in Deutschland, musste erneut auf der Anklagebank Platz nehmen.
Der Vorwurf: Nötigung. Diesmal zeigte sich das Gericht nachsichtig. Allerdings unter einer Bedingung, die für den Schüler schwerwiegende Folgen haben könnte. Zum Prozess vor dem Landgericht München kam Windl in einem Mantel mit auffälligem Pelzkragen. Auf die Frage von BILD, ob es sich um echtes Fell handele, antwortete sie nicht.
Der Klimaaktivist bei der Blockadeaktion im August 2023 in München. Sie wurde von der Polizei abgeführt
Stattdessen erklärte sie: „Wir sind mitten in der größten Klimakatastrophe, die Erde wird immer heißer. Ich bin froh, dass ich keine Kinder auf die Welt gebracht habe.“
Sie wird zusammen mit sieben weiteren Aktivisten angeklagt. Die Verkehrsfreigabe ist für den 23. August 2023 geplant München sind gelähmt. Rund 50 Demonstranten hielten sich an insgesamt fünf Verkehrsknotenpunkten auf. Windl und ihre Kollegen waren für eine Blockade der Landsberger Straße verantwortlich.
Österreich verhängte ein zweijähriges Aufenthaltsverbot
„Kann ich das als Geständnis auffassen“, fragte der Richter nach Windls Erklärung. Ihre kurze Antwort: „Ja“. Das Verfahren wurde ebenso wie das Verfahren gegen die übrigen Angeklagten eingestellt. Allerdings unter einer Bedingung: Windl und ihre Kollegen sollten die offenen Berufungen in den anderen anhängigen bundesweiten Verfahren zurückziehen.
Damit droht ihr nun tatsächlich eine Gefängnisstrafe. Im Juli wurde am Landgericht Nürtingen ein Strafbefehl über 180 Tagessätze zu je 10 Euro wegen einer Strafe verhängt Blockadeaktion am Flughafen Stuttgart. Da Windl erklärte, sie könne die Geldstrafe nicht zahlen, müsse sie eine sechsmonatige Ersatzfreiheitsstrafe verbüßen. Sie hatte ursprünglich Berufung eingelegt – diese muss sie nun zurückziehen.
Auch nach illegalen Demonstrationen in Berlin, Nürnberg und München erhielt sie Geldstrafen. Das Bundesland Österreich, in dem sie studiert, will sie ganz loswerden und hat eine Zweijähriges Aufenthaltsverbot ausgesprochen. Hinzu kommen weitere Schulden in Höhe von rund 10.000 Euro: Sie muss weiterhin Bafög-Ansprüche und Bußgelder sowie die Kosten für die Flughafenblockade in Stuttgart (Feuerwehr, Sicherheitsdienst) bezahlen.
