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Musk soll mit rechtsextremer Influencerin zu Party von Döpfner gekommen sein

Musk soll mit rechtsextremer Influencerin zu Party von Döpfner gekommen sein

Elon Musk empört mit seinen aggressiven Äußerungen und seiner direkten Einmischung in den Bundestagswahlkampf weiter die Politik. Dabei geht es auch um seinen umstrittenen Gastbeitrag in der „Welt am Sonntag“, in dem der reichste Mann der Welt zur Unterstützung der in Teilen als gesichert rechtsextrem AfD aufgerufen hatte.

Dabei soll Milliardär, dem unter Tesla, Space und X gehören, stärkere Verbindungen in Europas rechte Szene als bisher bekannt. Dies berichtet der „Spiegel“.

Im Sommer 2023 war der heutige Vertraute des designierten US-Präsidenten Donald Trump Gast bei einer Feier zum 60. Geburtstag von Axel-Springer-Chef Mathias Döpfner im italienischen Lucca. Über seine Teilnahme hatte damals unter anderem die „Financial Times“ berichtet.

Döpfner soll verärgert reagiert haben

Nach Angaben des Magazins, das sich auf Verlagskreise beruft, erschien Musk damals jedoch nicht allein, sondern mit einem unangekündigten Gast: der rechtsextremen Influencerin Eva Vlaadingerbroek.

In Deutschland wurde die Niederländerin dem Bericht zufolge als Reporterin des rechtspopulistischen Portals „Nius“ und als politische Aktivistin bekannt. Regelmäßig verbreitete sie demnach rechtsextreme Verschwörungsmythen. Bei Springer sei Vlaardingerbroeks Auftreten vielen Teilnehmern sauer aufgestoßen, heißt es.

Der frühere Konzernsprecher Adib Sisani erzählte Vertrauten, Döpfner hätte ihm Vlaardingerbroeks Auftauchen gebeichtet – und sei selbst sehr verärgert gewesen über den unangekündigten Gast, heißt es in dem Bericht.

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Vor wenigen Tagen gehörte Vlaardingerbroeks zu den Ersten, die Musks Gastbeitrag in sozialen Medien verteidigte. „Das Spiel ist für die globalistischen Mächte vorbei, Deutschland ist/war ihre wichtigste Hochburg“, schrieb Vlaardingerbroek unter Bezugnahme auf eine antisemitische Verschwörungstheorie. „Deshalb haben sie auch so einen Nervenzusammenbruch wegen der Unterstützung von Musk für die AfD.“

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In der Redaktion der „Welt“-Gruppe hatte Musks unverhohlener Wahlaufruf schon vor der Veröffentlichung zu einem Aufstand geführt. Als Konsequenz reichte die Meinungschefin von „Welt“ und „Welt am Sonntag“, Eva Marie Kogel, ihre Kündigung ein.

Musks Beitrag war eine Gegenrede des designierten „Welt“-Chefredakteurs Jan Philipp Burgard gegenüber gestellt. Darin bezeichnet dieser Musks „Diagnose“ bezüglich der wirtschaftlichen und kulturellen Krise des Landes als „korrekt“. „Doch sein Therapieansatz, nur die AfD könne Deutschland retten, ist fatal falsch.“

Finger weg von unserer Demokratie, Herr Musk!

Robert Habeck, Bundeswirtschaftsminister (Grüne)

Grünen-Kanzlerkandidat Robert Habeck warnt Musk vor weiteren Versuchen, den Wahlkampf in Deutschland zu beeinflussen. „Finger weg von unserer Demokratie, Herr Musk!“, sagte Habeck dem „Spiegel“. „Die Kombination von ungeheurem Reichtum, der Kontrolle über Informationen und Netzwerke, dem Einsatz von künstlicher Intelligenz und dem Willen, Regeln zu ignorieren, ist ein Frontalangriff auf unsere Demokratie.“

Musks Quasi-Wahlempfehlung für die AfD sei „verheerend“ gewesen, sagte der Wirtschaftsminister und Vizekanzler. „Der reichste Mann der Welt, der eine der wirkungsmächtigsten Kommunikationsplattformen besitzt, unterstützt offen eine in Teilen rechtsextremistische Partei. Wir sollten nicht den Fehler machen, das abzutun, wie wir in der Vergangenheit so häufig Warnungen abgetan haben.“

Musk setze alles ein, um seine Interessen durchzusetzen. „Nur weil er locker daherkommt und elektrische Autos baut, sollten wir uns nicht täuschen lassen“, sagte Habeck.

Am Silvestertag berichtete das Magazin, das Team von AfD-Co-Chefin Alice Weidel stehe in regelmäßigem Kontakt mit Musks Umfeld.

Musk wurde von Trump beauftragt, gemeinsam mit dem Unternehmer Vivek Ramaswamy in einem neu geschaffenen Gremium namens DOGE („Department of Government Efficiency“) Vorschläge zur Kürzung der Regierungsausgaben zu erarbeiten. Offizielles Mitglied der Regierung soll er aber nicht werden.

SPD-Chef Lars Klingbeil hatte Musk wegen Einmischung in den Bundestagswahlkampf bereits mit Kreml-Chef Wladimir Putin verglichen. (lem)

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