Bühne frei für Musik aus über 30 Ländern: Noch bis Samstag können Besucher des Reeperbahn Festivals Musik in den großen und kleinen Clubs der Hamburg Es gibt wieder was auf die Ohren. Zu hören sind die Klänge aufstrebender Künstler aus nahezu allen Genres, darunter auch Techno und Metal. Rund 450 Acts wollen in St. Pauli ihr Können zeigen.
Bei der offiziellen Eröffnungsfeier am Abend im Stage Operettenhaus direkt am Reeperbahn Im Mittelpunkt der Referenten standen vor allem die Themen Nachwuchsförderung, Toleranz, kreative Freiheit und die Vorteile künstlicher Intelligenz. Ohne die kleinen Bühnen und Live-Musik von jungen Menschen, die etwas zu sagen haben, werde die Gesellschaft immer stiller, sagte Festivalleiter Detlef Schwarte.
Claudia Roth mit Bezug auf Taylor Swift
Und Staatsministerin für Kultur Claudia Rothder die kinderlosen Katzenfrauen auch in Anspielung auf Taylor Swifts jüngste Äußerung zum US-Wahlkampf begrüßte, hielt ein starkes Plädoyer für Frieden, Freiheit und Vielfalt. Das Reeperbahn Festival ist Europas größtes Clubfestival. Es ist die wichtigste europäische Zusammenkunft der populären Musikkultur, bei der ein internationales Publikum Musik, Vielfalt, Freiheit und Frieden feiert.
Auch Sängerin Alli Neumann trat im Stage Operettenhaus auf; für ihre Vorbildfunktion für viele junge Menschen, insbesondere in puncto Geschlechtergerechtigkeit, wurde sie mit dem Reeperbahn Festival Keychange Inspiration Award ausgezeichnet.
Rund 45.000 Musikfans erwartet
Bis Samstagabend – wenn der Nachwuchspreis des Festivals an einen von sechs zuvor nominierten Acts verliehen wird – werden rund 45.000 Musikfans in den Clubs, Bars und Restaurants des Kiezes unterwegs sein. Darunter sind auch rund 5.000 Experten, die sich dort vernetzen und über wichtige Themen der Branche, wie etwa den Umgang mit Künstlicher Intelligenz, austauschen.
Obwohl das Festival mit seinen rund 80 Veranstaltungsorten kein Headliner-Festival ist, stehen viele bekannte Namen auf dem Programm. Dazu zählen etwa Juli, Kate Nash, Mighty Oaks, Olli Schulz, Baby Rose und Alli Neumann, die sogar in der Elbphilharmonie auftreten wird. Auch Rapper Ski Aggu soll am Donnerstagabend in einem der Clubs auftreten.
Doch Musik ist nicht nur wichtig für Emotionen und Freizeit, sie ist längst auch wirtschaftlich relevant. Die deutsche Musikindustrie ist in den letzten Jahren stetig gewachsen und konnte nicht nur ihre Umsätze steigern, sondern bietet auch immer mehr Menschen Arbeitsplätze.
Die Musikwirtschaft, zu der unter anderem Veranstaltungsbranche, Tonträgerfirmen, Musikverlage und Verwertungsgesellschaften zählen, wird im Jahr 2023 mit ihren Produkten und Dienstleistungen rund 17,4 Milliarden Euro umsetzen. Das gaben Musikwirtschaftsverbände und Verwertungsgesellschaften beim Reeperbahn Festival in Hamburg bekannt. Zum Vergleich: Im Vor-Corona-Jahr 2019 waren es 14,8 Milliarden, 2014 lag der Umsatz noch bei 12,7 Milliarden.
Auch Internetplattformen und soziale Netzwerke spielen eine wichtige Rolle: Die Plattform TikTok scheint ein guter Indikator oder sogar ein Sprungbrett für zukünftige Hits zu sein.
Eine Musikanalyse des Online-Netzwerks ergab, dass im Jahr 2023 jeder vierte Song der deutschen Top-100-Singlecharts auf Tiktok viral ging. „Die Tracks wurden im Schnitt meist 12 Tage vor ihrem Chart-Einstieg in den ,Tiktok Hot50‘ gelistet“, teilte Tiktok im Rahmen des Reeperbahn Festivals in Hamburg mit. Insgesamt wurden 27 der 100 erfolgreichsten Songs zuerst auf Tiktok gefeiert.
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