Museum für westafrikanische Kunst: Skandal in Benin City

Ein neues Museum in Nigeria soll die von Deutschland restituierten Benin-Bronzen zeigen. Das ist gescheitert. Nun wurde die Eröffnung aufgrund von Protesten sogar abgesagt.

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Ein beeindruckendes Gebäude: die Fassade des von David Adjaye entworfenen Gebäudes des Museum of West African Art (MOWAA).
© Toyin Adedokun/​AFP/​Getty Images

Es sah nicht unbedingt wie der Sturm auf die Bastille aus, aber es war sicherlich ein kleiner Aufstand mit größeren Folgen. Am Sonntag fand in Benin City, Bundesstaat Edo, Nigeria, eine glamouröse Vorschauveranstaltung des neuen Museums für Westafrikanische Kunst (MOWAA) statt. Im Beisein zahlreicher Politiker, Botschafter, Exzellenzen und Kunstimpresarios. Das Museum soll ein zentraler Ort für westafrikanische Kunst mit internationaler Ausstrahlung werden, ein Anziehungspunkt für alle lokalen kreativen Kräfte sowie für Künstler aus der globalen Diaspora, ausgestellt in einem beeindruckenden Museumskomplex, der vom britisch-ghanaischen Architekten David Adjaye entworfen wurde und dessen Bau unter anderem von Dänemark, Frankreich und zu einem großen Teil von Deutschland finanziell unterstützt wird. Eine Region kulturpolitisch weiterentwickeln, indem zeitgenössische Kunst, historische Schätze und Kreativwirtschaft zusammengebracht werden – das ist die Idee hinter dem ambitionierten Projekt. Das Museum soll morgen, Dienstag, offiziell eröffnet werden.