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Münchener-Rück-Aktie reduziert Minus: Starkes Quartal unterstützt Gewinnziel

Im dritten Quartal profitierte Munich Re von einer deutlich geringeren Großschadenbelastung als im Vorjahr und einem starken Ergebnis des Erstversicherers Ergo.

Der Rückversicherer bekräftigte sein Gewinnziel für das Gesamtjahr, wird beim Umsatz aber wieder vorsichtiger.

Im dritten Quartal verzeichnete Munich Re einen Gewinn von fast 2 Milliarden Euro nach 907 Millionen im Vorjahreszeitraum, als es hohe Kosten für Naturkatastrophen gab. Analysten hatten in einem vom Unternehmen selbst veröffentlichten Konsens mit 1,93 Milliarden Euro gerechnet.

Munich Re erwartet für 2025 weiterhin einen Nettogewinn von rund 6 Milliarden Euro, nach 5,7 Milliarden im Vorjahr. Nach neun Monaten verdiente der Konzern 5,18 Milliarden Euro. Der Analystenkonsens von Visible Alpha lag zuletzt für 2025 bei 6,5 Milliarden.

Mittlerweile sieht der Konzern einen Versicherungsumsatz von rund 61 Milliarden Euro, etwa auf dem Niveau des Vorjahres. Munich Re senkte jüngst ihre Prognose auf 62 Milliarden.

Die Schaden-Kostenquote in der Schaden-Rückversicherung beurteilt Munich Re nun zuversichtlicher. Das Verhältnis zwischen Aufwand und Ertrag im Versicherungsgeschäft liegt nun bei 74 statt 79 Prozent.

Munich Re hat aufgrund der Bilanzstärkung und Vorsicht an seinem Ausblick festgehalten

Das Ausbleiben einer Erhöhung der Gewinnprognose bei Munich Re ist laut Finanzvorstand auf die Unsicherheit und die mögliche Stärkung der Bilanz zurückzuführen. „Wir sehen durchaus Chancen, unsere Bilanz im vierten Quartal weiter zu stärken“, sagte Finanzvorstand Christoph Jurecka in einer Telefonkonferenz. Das könnte möglicherweise die Gewinne schmälern. Zudem ist das Quartal noch nicht vorbei, sodass sich Großschäden noch negativ auf das Ergebnis auswirken könnten.

Eine Möglichkeit, die Bilanz zu stärken, sei der Verkauf festverzinslicher Wertpapiere, die einen unrealisierten Verlust tragen, erklärte Jurecka. Dafür hätten wir „ganz konkrete Pläne“. Die Mittel würden sofort zu einem höheren Zinssatz reinvestiert. Der Verlust würde jedoch zunächst erfasst.

Das Konzernergebnis hänge auch stark vom Schadenverlauf ab, so Jurecka weiter. Im Nordatlantik ist derzeit Hurrikansaison im Gange. Für den Hurrikan „Melissa“, der Ende Oktober Jamaika verwüstete, rechnet der Manager mit einer Belastung im mittleren dreistelligen Millionen-Euro-Bereich. Das Gewinnziel von 6 Milliarden Euro sei nicht gefährdet, fügte er hinzu.

Die Münchener-Rück-Aktie macht den Verlust fast wett – Gewinnziel in Sicht

Am Dienstag konnte die Münchener-Rück-Aktie ihre zunächst deutlichen Verluste weitgehend abschütteln, da die Quartalszahlen und -prognosen genauer eingeordnet wurden. Zuletzt lagen sie über XETRA mit 544,20 Euro nur knapp im Minus, nach einem Verlust von 3,3 Prozent zum Start. Der deutsche Leitindex DAX schrieb zuletzt knapp schwarze Zahlen und hat erneut Mühe, die 24.000-Punkte-Marke nachhaltig zu überwinden.

Analyst Ben Cohen von RBC sprach von einem soliden dritten Quartal für Munich Re. Er war zunächst etwas überrascht, dass der Markt negativ darauf reagierte, dass das Unternehmen seinen Gewinnausblick nicht bis 2025 angehoben hatte.

Die nächste Veranstaltung im Fokus ist der Capital Markets Day am 11. Dezember. Experte Cohen sieht in dem Ereignis einen weitaus größeren Treiber für die Aktien als die nun vorgelegten Zahlen. Er rechnet dann mit einem deutlichen Anstieg der Aktienrückkäufe.

Wie die Münchener Rück profitierte auch ihr Konkurrent Hannover Rück von einem katastrophenarmen Sommer. Anders als Munich Re hoben die Hannoveraner bei Vorlage der Zahlen am Vortag ihr Gewinnziel für 2025 an, was die Anleger mit einem Kursplus von 3,5 Prozent honorierten. Am Dienstag stieg der Aktienkurs der Hannover Rück moderat. Die Geschäftsentwicklung von Munich Re sei ähnlich wie die der Wettbewerber, schrieb Philip Kett vom Analysehaus Jefferies und betonte gleichzeitig: Die Profitabilität sei weiterhin ausgezeichnet.

In der Grafik zeigen beide Aktien eine frappierende Ähnlichkeit. Mit einem Plus von 10,6 Prozent schneidet die Münchener Rück derzeit etwas besser ab als die Hannover Rück mit einem Plus von 6,9 Prozent seit Jahresbeginn. Doch während die Hannover Rück die Schwächephase seit Anfang Oktober vorerst wohl überwunden hat, ist dies für die Münchener Rück derzeit noch fraglich.

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