Rund 150 Einsatzkräfte von zehn Feuerwehren aus den Landkreisen Heidenheim, Dillingen und Günzburg sind seit Montagnachmittag im Großeinsatz in Sontheim/Brenz. Auf dem Gelände eines Entsorgungsunternehmens in der Industriestraße ist in der Sortieranlage für Gelbe Säcke ein Feuer ausgebrochen.
Der erste Alarm kam um 11:55 Uhr. Zu diesem Zeitpunkt war bereits klar, dass eine Lagerhalle vollständig in Flammen stand. Zur Eindämmung des Feuers wurden umgehend weitere Einsatzkräfte der umliegenden Feuerwehren hinzugezogen.
Ziel der Löscharbeiten sei es vor allem gewesen, ein Übergreifen des Feuers von der Halle auf andere Gebäude zu verhindern, sagte Feuerwehrsprecher Siggi Falts. Zu diesem Zweck wurde mithilfe mehrerer Drehleitern eine sogenannte Sperrstelle aus Wasserwänden geschaffen, die die übrigen Hallen kühlen und vor Funkenflug schützen soll.
Gleichzeitig wurde der noch nicht in Brand geratene Müll mit Firmenfahrzeugen vom Brandort entfernt. Mit Radladern und Gabelstaplern wurde ein Weg freigebahnt, um zu verhindern, dass das Feuer immer mehr brennbares Material entzündet. Am Nachmittag gelang es den Einsatzkräften schließlich, den Brand unter Kontrolle zu bringen. Allerdings werden der Einsatz und die Nachlöscharbeiten noch viele Stunden andauern und möglicherweise bis weit in den Dienstag hinein andauern, so Falten. Erst dann kann mit der Brandursachenermittlung begonnen werden. „Die Polizei kommt heute nicht mehr“, sagte Falter am Montagnachmittag. Zur Brandursache gebe es bislang keine Erkenntnisse, teilte die Polizei am Montag mit.
Schwierige Versorgung mit Löschwasser
Wie der Feuerwehrsprecher weiter berichtet, erweist sich die Versorgung mit Löschwasser als herausfordernd. Es wird einerseits aus dem öffentlichen Netz und andererseits aus der Brenz bezogen. Angesichts des großen Wasserbedarfs ist es wichtig, das Versorgungsnetz der Gemeinde zu schonen. Daher ist geplant, am Nachmittag auf eine reine Versorgung ab Brenz umzustellen. Zudem müsse verhindert werden, dass kontaminiertes Löschwasser in die Brenz zurückfließt, weshalb ein Wasserkreislauf eingerichtet werden sollte, sagt Falt. Dadurch kann verbrauchtes Löschwasser erneut zum Löschen verwendet werden.
Die durch den Brand entstandene Rauchsäule war ab Mittag weit über Sontheim/Brenz hinaus sichtbar. Über verschiedene Warn-Apps kam es zudem zu Alarmmeldungen auf Mobiltelefonen in der näheren Umgebung. Den Bewohnern wurde geraten, Fenster und Türen geschlossen zu halten.
Neben den Feuerwehren ist auch das DRK mit rund 15 Kräften im Einsatz. Fünf Feuerwehrleute mussten kurzzeitig vor Ort behandelt werden. Laut Feuerwehrsprecher Falter sei jedoch niemand ernsthaft verletzt worden.
Update: Im Haushalt so wenig Wasser wie möglich verwenden
Am Montagabend veröffentlichte die Feuerwehr Sontheim einen weiteren Aufruf: „Aufgrund des Großbrandes und der großen Löschwasserentnahme ist die Trinkwasserversorgung in Sontheim, Bächingen und Medlingen auf ein Minimum gesunken. Wir bitten die Bevölkerung, die Trinkwasserentnahme heute auf das Nötigste zu reduzieren“, heißt es im Aufruf.